„Wenn man Sasa zuhört, kriegt man keine Probleme“- Vojdan Stojanovski im Interview

Wenn Vojdan Stojanovski auf dem Spielfeld steht, ist er ein Killer. Von der Bank kommend ist der Mazedonier immer sofort präsent, trifft wichtige Entscheidungen und liefert sofort Punkte. Dagegen wirkt sein Auftreten abseits des Feldes komplett anders. Der 26-Jährige plaudert nicht und ist eher introvertiert. Zumindest zu den Medien. Innerhalb der Mannschaft tritt er, so wird es erzählt, durchaus auch anders auf. Dennoch haben wir versucht, den einen oder anderen Satz mit Vojdan auszutauschen…

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Vojdan, dein Vertrag ist im Sommer ausgelaufen, die Option wurde nicht gezogen. Dennoch hat Alba dich für ein weiteres Jahr verpflichtet, das hat aber ein bisschen lange gedauert. Wie war dein Sommer, hattest du noch auf andere Optionen gewartet?

Ich hatte auf andere Optionen gewartet, nachdem Alba sich dazu entschieden hatte meine Option im Vertrag nicht zu ziehen. Als ich später erfuhr, dass Alba mich wieder unter Vertrag nehmen wollte, war ich glücklich, weil ich mich hier sehr wohl fühle.

Du kennst Sasa Obradovic von den Spielern wohl am längsten, hast vorher in Donezk unter ihm gespielt. Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Klappt es so gut weil du eher ein stiller Typ bist, während er gerne mal lauter wird?

Sasa ist ein tougher Coach. Er fordert sehr viel im Training und in den Spielen. Er will aggressive Defense, Fastbreaks und gutes pick and Roll sehen. Wenn man ihm zuhört und seine Forderungen umsetzt, kriegt man keine Probleme. Ich bin also ruhig und höre zu (lächelt)

Letztes Jahr hast du mir gesagt, Alba sei der größte Schritt in deiner Karriere und der größte Klub für den du je gespielt hast. Haben sich deine Erwartungen erfüllt oder nicht?

Für mich ist es immer noch der größte Klub. Davor hab ich ja in Donezk, bzw. in der Ukraine gespielt. Alba ist halt Alba. Dieses Jahr wird der Schritt noch größer, weil wir in der Euroleague spielen und letztes Jahr mit dem erreichten Finale und dem Gewinn des Pokals schon viel erreicht haben.

Was war der größte Unterschied, den du zwischen Alba und deinen vorherigen Vereinen bemerkt hast?

Die komplette Organisation und wie die Menschen im Verein arbeiten. Alles ist sehr gut organisiert und die Leute sind sehr diszipliniert.

Lass uns kurz zur Nationalmannschaft kommen. Du hast mit Mazedonien in der EM-Qualifikation gespielt. Wenn man an Mazedonien denkt, denkt man an die begeisterten Fans und mehrere talentierte Basketball-Spieler. Dabei hat das Land gerade mal ca. 2 Millionen Einwohner…

Basketball ist bei uns die Nummer 1 Sportart. Fußball ist bei uns nicht viel populärer, weil wir da nicht so viele gute Spieler haben, außer vielleicht Goran Pandev. Beim Basketball haben wir Leute wie Pero Antic der in der NBA spielt oder Vlado Ilievski. Oder Bo McCallebb. Ok, er ist eigentlich Amerikaner aber er spielt für Mazedonien. Handball ist bei uns auch beliebt.

Gibt es eigentlich in der Nationalmannschaft einen Wettstreit zwischen dir und deinem Bruder? (Anm.: Vojdan hat einen Zwillingsbruder, Damjan, der auch Basketball spielt)

Wenn wir nach dem Training 1 gegen 1 spielen, ist der Wettkampf nie beendet. Es geht immer weiter. Das war schon so, als wir jünger waren.

Vielleicht spielt ihr ja noch mit 60 Jahren 1 on 1?

Nein, ich denke nicht (lacht)

Wenn man an Alba Spiele mit dir denkt, fallen einem natürlich auch deine Fans auf. Kennst du sie auch abseits des Spielfeldes? Haben sie dir in Berlin vielleicht schon einmal geholfen?

Als ich in Berlin angekommen bin, hat mich Dejan, einer der Jungs, angerufen und gefragt ob ich Hilfe brauche oder Infos über Berlin benötige.

Kennst du das schon von anderen Orten, an denen Mazedonier leben? Ist das typisch, dass man sich im Ausland gegenseitig hilft?

Nein, das kenne ich nur aus Berlin um ehrlich zu sein.

Eine sportliche Frage noch: du kommst immer von der Bank, startest nie. Du scheinst dich damit sehr wohl zu fühlen. Normalerweise mögen es ja Spieler von Beginn an zu spielen…

Ich fühle mich besser, wenn ich von der Bank komme. Bei Sasa bin ich schon immer erst später ins Spiel gekommen, so nach 5 bis 6 Minuten. Ich bin das gewohnt und finde das besser. So kann ich sehen wie die Gegner verteidigen und weiß, was auf mich zukommt.

Danke für das Gespräch Vojdan!

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