Alba hat sein erstes Pflichtspiel unter seinem neuen Cheftrainer Ahmet Caki mit 96 zu 89 gewonnen. Im Klassiker gegen Bonn sahen 10.651 Zuschauer ein unterhaltsames Spiel, in dem sich das Heimteam früh eine deutliche Führung erspielte und im Verlaufe der zweiten Halbzeit wieder verspielte. Im Spiel der Berliner, bei denen Elmedin Kikanovic mit 23 Punkten topscorer wurde, zeigten sich bereits viele gute Ansätze, aber auch viele Nachlässigkeiten.
starting five Berlin: Siva, Milosavljevic, Giffey, Gaffney, Kikanovic
starting five Bonn: Mayo, Thompson, Koch, Horton, Gamble
Vertraut, ja fast schon altbacken, wirkte vor dem Spiel die Melodie von „Alles neu“ von Peter Fox, die seit einigen Jahren zum Einlauf der Albatrosse verwendet wird. Eine weitere Tradition sollte, das zeichnete sich bereits im ersten Viertel schon ab, noch hinzukommen: Immer wenn die Bonner Gästefans besonders motiviert und selbstbewusst den Weg nach Berlin antreten, ging das meistens gut für Berlin aus. Die per Sonderzug angereisten ca. 350 Fans aus der ex-Hauptstadt starteten lautstark und mit Konfettiregen in das Spiel, wurden aber schnell beruhigt. Das lag besonders am Auftreten der Berliner, die im Angriff schnell ihren Rhythmus fanden und immer wieder aus eins gegen eins Situation den Durchstecker auf offene Mitspieler fanden. Bereits nach vier Spielminuten und beim Stand von 3-12 musste Predrag Krunic die erste Auszeit nehmen. Der Bonner Trainer, erst vor wenigen Tagen für den erkrankten Silvano Poropat verpflichtet, musste jedoch auch im Anschluss mit ansehen wie Alba immer wieder zu einfachen Punkten kam. Aus Berliner Sicht trübte zu diesem Zeitpunkt nur diverse Abstimmungsprobleme in der Verteidigung das Bild. Ein Vierpunkt-Spiel von Engin Atsür und ein grandioser Block von Paul Carter komplettierten jedoch ein unterhaltsames, kurzweiliges erstes Viertel (31-18).

Ähnlich gut begann der auch der zweite Spielabschnitt, in dem Alba weiterhin über die offensive den Ton angab und nun auch schwierige Würfe traf. Kurz vor der Halbzeit schlichen sich jedoch vermehrt Fehler im Spiel der Berliner ein, die die Bonner nun auch mal konsequent bestraften und damit den Rückstand zur Viertelsirene verkürzten (48-37). 15 Minuten Pause änderten an dieser Entwicklung gar nichts, auch nach der Halbzeitpause verkürzten die Bonner weiter den Rückstand und brachten damit auch die eigenen Fans wieder ins Spiel. Nach gerade Mal drei Minuten im dritten Viertel gingen die die Gäste erstmals wieder in Führung- nach zuvor bis zu 17 Punkten Rückstand. Oft einen Schritt zu langsam in der Defensive, daraus resultierend viele ärgerlich Fouls, sorgten bei Alba für viel Sand im Getriebe. Im Angriff machte sich dagegen Peytons Sivas fehlende ordnende Hand bemerkbar. Der neue Aufbauspieler musste auf Grund seines dritten Fouls schon früh ausgewechselt werden. So oder so blieb das Spiel jedoch unterhaltsam, da sich zu diesem Zeitpunkt ein offener Schlagabtausch mit ständig wechselnder Führung entwickelt hatte.
Mit leichter Führung startete Alba in das Schlussviertel. Obwohl das Duell zwischen Berlin und Bonn vielleicht nicht mehr wie einst von seiner sportlichen Rivalität lebt: Hitzig und emotional blieb es auch in diesem 71. Aufeinandertreffen beider Teams. Unsportliche und technische Fouls seitens der Gäste sorgten für eine erneute zweistellige Führung für Alba, die wiederum die Gastgeber mit Sivas fünftem Foul und mehreren schwachen Anspielen teilweise wieder verspielten. Für einen letzten Lauf reichte es bei den Bonnern jedoch nicht mehr, sodass Albas neuer Head Coach Ahmet Caki seinen ersten Pflichtspielsieg mit Alba feiern konnte.
Was sonst auffiel:
-Dass Alba noch sehr viel Arbeit vor sich hat, war bereits vor dem Spiel bekannt. Im Spiel zeigten sich dann selbst für den Laien klar erkennbare Baustellen, besonders in der Verteidigung wurde viel zu oft viel zu langsam rotiert, sodass in einigen Fällen die Bonner teilweise sekundenlang ungedeckt unterm gegnerischen Korb stehen konnten.
-Neuer Trainer, altes Phänomen: Alba kann weiter über seine Bigmen zuverlässig punkten. Sowohl Elmedin Kikanovic, als auch Bogdan Radosavljevic überzeugten mit ihrer Punkteausbeute (23 und 12 Punkte) bei guten Wurfquoten.
-Peyton Siva und Engin Atsür scheinen sich gut zu ergänzen. Während Siva immer ein Auge auf seine Mitspieler hat und aus eins gegen eins Situationen oft den guten Extra-Pass spielt, konnte Engin Atsür immer mit einer gewissen Lockerheit für sich selber einen Wurf kreieren. Problematisch wurde es nur, als Siva mit Foulbelastung vom Feld musste und die Balance um die Organisation auf dem Spielfeld fehlte.