Teamvorstellung Skyliners Frankfurt

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Team 2013/14; Quelle: Fraport Skyliners
Team 2013/14; Quelle: Fraport Skyliners

Viel zu meckern haben wir Alba-Fans derzeit nicht. Das ist eigentlich schon das höchste Lob, welches der allgemeine Berliner aussprechen kann. Wettbewerbsübergreifend ist die Mannschaft seit 9 Spielen ungeschlagen, viele Begegnungen wurden mit Glanz gewonnen aber auch mit K(r)ampf konnte sich das Team durchsetzen (Tübingen, Strasbourg). Vom jährlichen Verletzungspech ist der Kader bisher ebenfalls verschont geblieben, bis auf Bar Timor sind alle Spieler einsatzbereit. Worüber kann der Fan also sinnieren? WoBos Freiwurfschwäche? Vargas angeblich so schlimmen Trash-Talk? Alles schon durchgekaut. Derzeit können wir alle rundum zufrieden sein. Einzig das Mammutprogramm der letzten Wochen sorgt für etwas Unruhe. Die Mannschaft wirkte schon beim Spiel gegen Strasbourg erschöpft. Die kurzen Regenerationszeiten, Reisen, der kräftezehrende Spielstil von Obradovic. Alles Gründe, weshalb die anstehende Allstarday-Pause genau im richtigen Moment kommt, hoffentlich nicht zu spät. Vorher gilt es nämlich noch zwei Auswärtsspiele (möglichst siegreich) zu absolvieren. Die erste Station führt zu den Skyliners aus Frankfurt. Ein Verein, dessen sportliche Leistungskurve in den letzten zwei Jahren eher nach unten gezeigt hat, aber sich aktuell immerhin auf einem Playoff-Platz befindet.

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Kader

Backcourt:

Jarred DuBois, Konstantin Klein, Max Merz, Ramon Galloway, Andrew Rautins, Quantez Robertson, Kevin Bright

Frontcourt:

Danilo Barthel, Jacob Burtschi, Tim Oldenburg, Marius Nolte, Aziz N’Diaye, Johannes Voigtmann

Headcoach:

Gordon Herbert

Die Begegnung mit Frankfurt ist auch das erste Aufeinandertreffen zwischen Alba und dem ex-Coach Gordon Herbert. Der Kanadier wirkte nach der Spielzeit in Berlin ausgelaugt und gönnte sich ein Jahr Pause vom Sport. Im Sommer kehrte er an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im Kader der Frankfurter gab es im Verlaufe dieser Saison schon die eine oder andere Änderung. Dawan Robinson wurde bereits entlassen, der Nachfolger Kevin Foster fiel sogar durch den Medizincheck. Nachverpflichtet wurde auch schon kräftig. So kamen Ramon Galloway, ein athletischer Comboguard und Jarred DuBois nachträglich an den Main. Beide haben – das hat in Frankfurt Tradition – erst einmal nur befristete Verträge erhalten. Spätestens seit letzter Saison dürfte fast allen Alba-Fans Konstantin Klein bekannt sein. Der Guard spielte in seiner Jugend bei Lichterfelde und Alba, wurde 2009 NBBL-Meister und landete über Umwege (Gotha) in Frankfurt. Letzte Saison blieb sein couragierter Auftritt in der o2-World im Gedächtnis (10 Punkte). Quantez Robertson, eine der Konstanten der letzten Jahre im Frankfurter Kader, könnte nach einer Verletzungspause wieder mitmischen. Dagegen wiegt der Ausfall des Topscorers Anrew Rautins für Gordon Herbert schwer. Der Kanadier plagt sich mit einem Muskelfaserriss, seine 17 Punkte pro Spiel (42% Dreierquote) lassen sich nicht so einfach ersetzen. Im Frontcourt wird auch Jacob Burtschi verletzungsbedingt fehlen. Die großen Positionen sind größtenteils mit deutschen Spielern besetzt. Danilo Barthel, Marius Nolte und Johannes Voigtmann sind nicht völlig unbekannte Namen. Jedoch fällt auch Nolte verletzt aus. Komplettiert wird die Bigmen-Riege durch den Senegalesen Aziz N’Diaye.

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Die vielen Verletzungen im Kader der Frankfurter wiegen natürlich schwer. Auch eine Top-Mannschaft, zu denen die Skyliners nicht gehören. könnte eine solch große Anzahl an Ausfällen nur schwer verkraften. Respektabel ist das bisherige Abschneiden dennoch, seit zwei Monaten hat die Mannschaft kein Heimspiel verloren. Respekt verdient Frankfurt auch, weil viele deutsche Nachwuchsspieler eine Chance erhalten. Frankfurt hat, ähnlich wie Trier, aus der Not eine Tugend gemacht. Die finanziellen Möglichkeiten scheinen in Frankfurt beständig schlechter zu werden; gestandene, erfahrene deutsche Top-Spieler können sich die Skyliners auch angesichts des überhitzten Markts für Spieler mit dem „richtigen“ Pass nicht leisten, nicht mehr. Stattdessen setzt der Verein, der sich generell stark und intensiv im Nachwuchsbereich engagiert (Nachwuchsteams, Schul- und Breitensportprogramme), stark auf eigenen (Barthel, Merz) und dazu verpflichteten (Klein,Voigtmann, Bright) deutschen Nachwuchs und gibt denen viel Vertrauen und Spielzeit.  Von Klein, über Bright bis Voigtmann: keiner der deutschen Spieler  (mit Ausnahme von Nolte) ist älter als 22 Jahre. Auch insgesamt fällt das niedrige Durchschnittsalter des Teams auf, mit durchschnittlich 23 Jahren ist Frankfurt das jüngste Team der Liga. Alle Akteure, die gegen Alba spielen werden, sind nicht älter als 29 Jahre (Robertson), fast alle sind sogar jünger als 25.

Unter den Körben dürfte Alba einen großen Vorteil haben, da alle Spieler an Bord sind. Es wird für beide Mannschaften ein kräftezehrendes Spiel werden: für Alba wegen der vielen Spiele zuletzt, für Frankfurt wegen der vielen Verletzungen. Die jungen Frankfurter, die nur ein Mal pro Woche spielen, sollten mit ihrer 9er Rotation (trotz Ausfällen) auf jeden Fall eine Menge Energie aufs Parkett bringen können, wohl mehr als Alba in der aktuellen Situation. Schaffen es die Albatrosse dennoch gegen diese Intensität dagegen und das Spiel lange offen zu halten, dürften sie sich aber letztlich aufgrund der größeren individuellen Klasse durchsetzen können. Der zehnte Sieg in Serie wäre ein schöne Belohnung für die Mannschaft, die uns zuletzt alle so begeistert hat.

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