Talk of the week, part VIII

talkoftheweek

Es ist off-season, die schlimmste Zeit für einen Basketball-Fan, da es vermeintlich keine Spiele gibt, es sei denn, man bewegt sich selbst auf den Freiplatz und wirft ein paar Körbe. Trotzdem ist es eine spannende Zeit, denn genau jetzt werden die Weichen für die neue Saison gestellt. Es fallen Entscheidungen und Vorentscheidungen bei unserem Verein und bei der Konkurrenz, die den Erfolg der kommenden Saison maßgeblich beeinflussen können. Ausserdem sind die diversen Nationalmannschaften aktiv. Ein mal pro Woche wollen wir für euch übersichtlich die Dinge zusammen fassen, die in der abgelaufenen Woche so bei Alba und drumherum, also bei der Konkurrenz, passiert sind.

Trainingsauftakt!

Intensivtest
Intensivtest

In der vergangen Wochesind alle Spieler von ALBA Berlin in der Hauptstadt eingetroffen, sofern sie nicht wie Akeem Vargas und Vojdan Stojanovski mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind. Ein untrügliches Zeichen, daß sich die off season so ganz langsam dem Ende zuneigt und endlich wieder Basketbälle durch die Ringe fliegen, wenn auch vorerst noch in Trainingshallen hinter verschlossenen Türen. Beovr jedoch das erste Mal ein Ball in die Hand genommen wird, stehen erst mal obligatorisch Medizin- und Fitnesstests auf dem Programm. Am Montag und Dienstag wurden alle Alba-Spieler von Teamarzt Dr. Moritz Morawski im Unfallklinikum Berlin intensiv auf Herz und Nieren geprüft, Gesundheit und Fitness akribisch gecheckt. Am Mittwoch stand dann das erste Training im Alba Trainingszentrum in der Schützenstrasse auf dem Programm.

Erstes öffentliches Training, Erkenntnisse

Ausdauer bolzen
Ausdauer bolzen im Jahnsportpark

Am Donnerstag hatte ALBA Berlin die Presse zum ersten öffentlichen Training des neuen Teams eingeladen. Im Jahn-Sportpark, direkt neben Albas alter Wirkungsstätte, der Max-Schmeling-Halle, stand Ausdauer auf dem Trainingsplan. Davor konnte man jedoch vom Coach und den Spielern einige Neuigkeiten zur Sommerpause, aber vor allem zur bervorstehenden Saison in Erfahrung bringen. Einige wichtige und interessante Aspekte über mögliche Führungsspieler, die Besetzung des front courts, die Entwicklung von Ismet Akpinar über den Sommer uam. haben wir in einem extra Beitrag für euch zusammen gefasst: Trainingsstart 2014/15: Anführer und glue guy gesucht.

Alba und die Nationalmannschaften …

Sosehn Sieger aus - Supercup 2014*
Mittendrin statt nur dabei: Akeem Vargas im Team Germany*

Auch in der vergangenen Woche musste die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren zwei mal in der Qualifikation für die Europameisterschaft antreten und zeigte dabei mehr Schatten als Licht. Am Ende steht auf der positiven Seite die erfolgreiche Qualifikation für die Europameisterschaft 2015, die nach Willen des DBB zum Teil auch in Deutschland ausgetragen werden soll. Nicht so positiv waren die Leistungen, mit denen dieses Ziel erreicht wurde. Abstimmungsprobleme an beiden Enden des Feldes und ein Coach, der erkennbar größere Probleme hatte, den Spielern seine Spielideen zu vermitteln, waren augenscheinlich. Dazu kamen einige Spieler, die sich in einem Formtief bzw. veritablen Leistungsloch befinden. Die logische Konsequenz war eine deutliche Niederlage gegen Polen (76-88) sowie ein Spiel gegen die europäisch im Prinzip nur zweitklassigen Österreicher, welches viele Unzulänglichkeiten im deutschen Team aufzeigte und letztlich hauptsächlich aufgrund größerer Kraftreserven und Rotation in den letzten 5 Minuten noch deutlich gewonnen wurde (88-69). Die Leistungen von Alba Berlins Akeem Vargas boten ebenfalls keinen Grund für überschäumende Begeisterung. Den Wettstreit als defensiv orientierter guard im deutschen Team hat er in diesem Sommer gegen Karsten Tadda von den brose baskets verloren. Von den defensiven Leistungen hat sich das nicht viel genommen, offensiv war der Auftritt des Bambergers überzeugender und selbstbewusster. Daran gilt es für Vargas noch zu arbeiten, auch im Hinblick auf die Bundesliga-Saison, wo er ebenfalls eine gewisse Gefahr ausstrahlen sollte. Folgerichtig ging auch die Spielzeit von Akeem sukzessive zurück, noch 6 Minuten gegen Polen, nur noch gut eine gegen Österreich, mit gleich zwei turnovern. Da ist noch Luft nach oben, wie beim gesamten deutschen Team.

Ebenfalls eine Niederlage (60-63 in Belgien) und einen Sieg (80-46 gegen Dänemark) gab es für Alba guard Vojdan Stojanovski bei der Qualifikation für die EM mit der Nationalmannschaft von Mazedonien. Mit einem Sieg im abschließenden Heimspiel gegen Weißrussland hat auch Vojdans Team gute Chancen, sich für die EM zu qualifizieren.Vojdans persönliche Performance war dabei etwas schwächer als bisher in der Quali.

Jede Menge Grund zur Freude bietet derzeit die U16-Nationalmannschaft mit den Berliner Talenten Bennet Hundt (TuS Lichterfelde) und Ferdinand Zylka (Alba Berlin) bei der Europameisterschaft. Siegen gegen Dänemark, Polen, Spanien und Italien steht nur eine Niederlage gegen den Titelfavoriten Frankreich gegenüber. Somit hat man gute Chancen, die Zwischenrunde als Zweiter abzuschließen und somit im Viertelfinale auf den Dritten der Paralellgruppe zu treffen. Die Rollen der beiden Berliner sind dabei etwas unterschiedlich. Bennet Hundt ist Starter der Mannschaft auf der point guard Position und organisiert das deutsche Spiel, etwas kleiner ist die Rolle von Albas Ferdinand Zylka als back up auf der Flügelposition, von der er jedoch den einen oder anderen Dreier einstreut.

Bei den Youth Olymic Games (YOG) in China ist der sportliche Wettbewerb inzwischen für die deutschen Nationalmannschaften 3×3 beendet. Die Mädchen mit Albas Aliyah Konate (17) haben die Vorrunde überstanden, das Achtelfinale gewonnen, im Viertelfinale kam dann jedoch das Aus. Schlechter lief es für die Jungs mit Jannes Hundt (17, Alba Berlin), die die Vorrunde nicht überstanden und Neunte von 10 Teams wurden. Abseits des Feldes sind die Olympischen Jugend-Sommerspiele jedoch ein riesiges Event, fast so groß und eindrucksvoll organisiert, wie die Olympischen Spiele der Erwachsenen. Ein Erlebnis, was man wohl nicht missen möchte.

Fahrplan Saisonvorbereitung

Die Termine für die Saisonvorbereitung von Alba stehen und bringen den Berliner Fans nur ein Spiel auf (halbwegs) heimischem Boden, wenn man mal den Championscup gegen Bayern München nicht dazu rechnet. Eine gute Tradition ist es geworden, das Team den Fans bei einem Testspiel in Oranienburg vorzustellen. Nachdem im letzten Jahr der eingeladene polnische Kontrahent keinen wirklichen Prüfstein darstellte, ist man dieses Jahr auf Nummer Sicher gegangen und hat sich das israelische Top-Team Hapoel Jerusalem eingeladen. Da können Klasse und Herausforderung erwartet werden. Darüber bestreitet Alba noch interne Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit sowie nimmt an zwei gut bis erstklassig besetzten Turnieren in Zgorzelec (Polen) und Zadar (Krotatien) teil. Alle Termine der Vorbereitung haben wir euch übersichtlich aufgelistet und werden diese Übersicht immer aktualisieren, sobald Ergebnisse und Spielberichte vorliegen: check in, Saisonvorbereitung Alba Berlin.

Was macht die „Konkurrenz“ so?

Als eines der letzten Teams hat nun auch der deutsche Meister Bayern München seine Kaderplanung für die Saison 2014/15 abgeschlossen. Das nicht mit einer weiteren Verpflichtung, sondern mit einer Trennung. Steffen Hamann gehört in der neuen Saison nicht mehr zum Kader der Münchner und wurde nach nur drei BBL-Jahren (plus eins in der ProA) gleich mal unter die Decke gehängt. Nicht er selbst, sondern nur sein Trikot; Hamann selbst erfreut sich bester Gesundheit und nutzt seine gewonnene freie Zeit, um mit Nationalspieler Schweinsteiger bei Fussballspielen zu posieren. Der Abschluss der Kaderplanung ist Grund genug, mal einen Blick auf das neue Bayern-Team zu werfen. Dort wurde nicht nur in die Qualität verpflichtet sondern auch gleichzeitig noch in die Breite. Zwei Handvoll deutscher und europäischer Nationalspieler sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache. Wer hat, der kann! Die Münchner könnten mit ihrem Kader, tiefer als der Marianengraben, fast mit zwei Teams paralell spielen, problematisch könnte sein, dass sie auch nur einen Ball zum Spielen haben werden. Es ist nicht auszuschließen, dass den der eine oder andere Spieler seltener in der Hand halten wird, als er das selbst gerne möchte. Deutsche Nationalspieler und große Talente könnten vor einer Saison mit wenig Spielzeit stehen. Es wird nicht ganz einfach, diese hochkarätigen Verpflichtungen alle bei Laune zu halten. Falls dies gelingt, ist der aktuelle Meister auch Top-Favorit auf die kommende Meisterschaft. So wird der Kader der Münchner für die Saison 2014/15 aussehen (blau = verbliebene Spieler, kursiv = deutsche Spieler), Doppellizenzspieler Kaderplätze 14, 15 usw. (Daniel Mayr, Maurizio Marin etc) nicht berücksichtigt:

back court:
Vasilije Micic, Heiko Schaffartzik,
Anton Gavel, Nihad Djedovic, Lucca Staiger
Bryce Taylor, Robin Benzing, Paul Zipser

front court:
Dusko Savanovic, Jan Jagla,
John Bryant, Vladimir Stimac, Yassin Idbihi

Ein Kader mit dem man für alle Eventualitäten gerüstet scheint, mit vielen hochkarätigen Spielern mit diversen taktischen set ups auflaufen kann und auch Verletzungsausfälle und Formschwächen gut kompensieren kann. Aber auch mit Potenzial für Unzufriedenheit! So etwas geht gut, so lange Erfolg da ist Mißerfolg wie ein mögliches Ausscheien in der ersten Runde der Euroleague könnte zu Problemen führen. Ein Fragezeichen steht noch hinter der Leistungsfähigkeit des erst 20jährigen serbischen point guards Micic, der vor seiner ersten Saison ausserhalb der Heimat steht und auf Top level in Europa und Deutschland nicht nur Talent sondern auch Leistung nachweisen muss.

Next! Was wird/könnte die aktuelle Woche bringen?

Akeem Vargas muss mit der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch noch ein Pflichtspiel in Luxemburg bestreiten. Die U16-Nationalmannschaft steht vor den entscheidenden Spielen, die bis in Medaillennähe führen könnten und für die Profis von Alba heisst es weiter „Schwitzen für die neue Saison“, bevor dann ab September die ersten Testspiele anstehen.

See you next week, stay tuned!


* – Foto: Deutscher Basketball Bund
** – Foto: Alba Berlin

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