Es ist off-season, die schlimmste Zeit für einen Basketball-Fan, da es vermeintlich keine Spiele gibt, es sei denn, man bewegt sich selbst auf den Freiplatz und wirft ein paar Körbe. Trotzdem ist es eine spannende Zeit, denn genau jetzt werden die Weichen für die neue Saison gestellt. Es fallen Entscheidungen und Vorentscheidungen bei unserem Verein und bei der Konkurrenz, die den Erfolg der kommenden Saison maßgeblich beeinflussen können. Ausserdem sind die diversen Nationalmannschaften aktiv. Ein mal pro Woche wollen wir für euch übersichtlich die Dinge zusammen fassen, die in der abgelaufenen Woche so bei Alba und drumherum, also bei der Konkurrenz, passiert sind.
Im Zeichen des Nachwuchs‘

Stark im Zeichen des Nachwuchses stand die vergangene Woche bei ALBA Berlin. Gleich vier junge Spieler wurden mit einer sog. Doppellizenz sowohl für den Nachwuchs als auch für das Profi-Team von Alba ausgestattet. Mit Konstantin Kovalev (small forward) und Kevin Wohlrath (shooting guard) betrifft das zwei amtierende NBBL-Meister, die in der kommenden Saison aus Altersgründen nicht mehr in der Nachwuchs-Bundesliga (NBBL) antreten können. Sie werden neben der Spielpraxis in Albas Regionalliga-Team regelmäßig mit den Profis trainieren und somit ganz praktisch erfahren, wo im Männerbereich die Meßlatte im physischen als auch taktischen Bereich liegt. Diese Erfahrungen können den beiden sicher gut tun.
In noch etwas weiterer Ferne liegt die Profi-Karriere von Tim Schneider (power forward) und Moritz Wagner (power forward). Die Spieler des Jahrgangs 1997 – ebenfalls beide NBBL Champions – sollen trotz ihres jungen Alters bereits erste Erfahrungen im Männerbereich sammeln, die sie gut für ihre Spiele in der NBBL und dem Regionalligateam gebrauchen werden können. Zudem haben sich die Jugend-Leistungsteams, also das Team der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) und das Team der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL), in der vergangenen Woche zu einem gemeinsamen Trainingslager auf der Insel Fehmarn aufgemacht, um sich intensiv und effektiv auf die neue Saison vorzubereiten. Zuvor hatten sich schon über 50 Mitarbeiter, Trainer und Schiedsrichter bei einem gemeinsamen work camp auf die Saison eingestimmt und ein neues Leitbild verabschiedet.
Och nöööö … 🙁
Viel, viel vorgenommen hatte sich Alba Eigengewächs Martin Seiferth (23) nach Abschluss seiner College Laufbahn für seine erste Profi-Station seiner Karriere, die in seiner Heimatstadt Berlin beginnen sollte. Aufgrund eines Kahnbeinbruchs (Knochenbruch der linken Hand) wird Seiferth leider bis ca. Ende 2014 ausfallen. Ein Karrierestart mit Hindernissen, aber aufgeschoben … Wir wünschen auf jeden Fall gute Besserung und schnelle Heilung.
Alba und die Nationalmannschaften …

Schnell erzählt ist der Abschluss des Sommers für die deutsche Nationalmannschaft und Alba Berlins Akeem Vargas. Zum Abschluss gab es gegen die Nationalmannschaft von Luxemburg einen deutlichen 118-66 Auswärtssieg. Eine Halbzeit konnten die Amateure aus Luxembourg absolut mithalten, in der zweiten Hälfte machte es das deutsche Team dann doch noch standesgemäß klar. Akeem Vargas durfte 14 Minuten mitwirken und traf einen von drei Dreierversuchen. Mangels jeglicher Bewegtbilder lässt sich zur Leistung ansonsten wenig sagen. Mit diesem „Pflichtsieg“ hat sich die deutsche Nationalmannschaft erwartungsgemäß für die Europameisterschaften im nächsten Sommer qualifiziert und es gab einen versöhnlichen Abschluss eines Sommers, der doch eine Menge Schatten brachte und einige Fragen aufwarf. Zum Beispiel die, wie es mittel- bis langfristig mit der Herren-Nationalmannschaft beim DBB weiter gehen soll. Ein Interimstrainer nur für einen Sommer ist mehr eine Not als eine Lösung.
Ebenfalls für die Europameisterschaften 2015 ist die Nationalmannschaft Mazedoniens mit Alba guard Vojdan Stojanovski qualifiziert. Zum Abschluss gab es einen 72-66 Heimsieg gegen Weißrussland. Vojdan Stojanovski war wie in der gesamten Qualifikation ein Leistungsträger seiner Nationalmannschaft und trug 11 Punkte (1/1 Dreier, 2/4 Zweier) und 4 assists zum Erfolg bei. Neben einer knappen Niederlage mit drei Punkten in Belgien gab es in der Qalifikation ausschließlich Siege für das mazedonische Team und somit einen erfolgreichen Sommer.
So gut, wie es für die deutsche U16-Nationalmannschaft mit den Berliner Talenten Bennet Hundt (TuS Lichterfelde) und Ferdinand Zylka (Alba Berlin) bei der Europameisterschaft begonnen hatte, ging es leider nicht mehr weiter. Gegen den Gastgeber aus Lettland und späteren Vize-Europameister erwischte die komplette Mannschaft einen rabenschwarzen Tag, nichts ging, kaum ein Wurf fiel, vor Nervosität wurde viel zu oft der Ball verloren. Somit wurde es dank der 39-53 Niederlage wieder nichts mit dem Einzug einer deutschen U-Nationalmannschaft in ein Halbfinale einer A-Europameisterschaft, der dem Team aufgrund der Leistungen in der Vor- und Zwischenrunde durchaus zugetraut wurde. Mit dem noch nicht verdauten Schock im Rücken, reichte es auch in der Platzierungsrunde gegen Serbien nach gutem Beginn nicht für den Sieg (68-73) und der abschließende deutliche 110-69 Sieg gegen Bosnien und Herzegowina reichte letztlich „nur“ für Platz sieben. Ansich keine schlechte Platzierung, aber es bleibt das Gefühl, das vielleicht mehr drin gewesen wäre. Unsere Berliner im Team haben ihre Rollen erfüllt, Ferdinand Zylka zum Abschluss sein bestes Spiel bei der EM gemacht.
Und sonst so?
Alex King (29) tritt in große Fußstapfen; in die von Sven Schultze (36) als Team-Kapitän von ALBA Berlin! King ist der älteste und erfahrenste Spieler von Alba Berlin und Sasa Obradovic traut dem Nationalspieler die Fähigkeiten auch im zwischenmenschlichen Bereich zu, diese Rolle gut ausfüllen zu können. Wir hatten da schon so eine Vorahnung und Alex King betonte uns gegenüber bereits vor ein paar Tagen, daß er sich diese Rolle auch selbst zutraut.
Akeem Vargas hatte nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft ein „date“ mit seinem Zahnarzt und musste sich die Weisheitszähne ziehen lassen. Nichts, was auf irgendwelchen Wunschlisten weit oben steht. Aber wenn sie ein mal raus sind, können sie auch keinen Ärger mehr machen.
Wir haben unseren Fahrplan für die Saisonvorbereitung von ALBA Berlin noch mal aktualisiert und bieten euch nun neben einer Kalender- oder Agenda-Übersicht die Daten auch als ical/ics-Datei, die ihr euch herunter laden und in eure eigenen Kalender integrieren könnt. Somit kann kein Termin mehr vergessen werden. check in, Saisonvorbereitung von Alba Berlin.
DAS basketballerische highlight des Sommers, die Weltmeisterschaft in Spanien, hat begonnen. Finnland ist dabei, Deutschland nicht. Finnland hat sich für eine Wildcard beworben, Deutschland nicht. In der EM-Quali hat die deutsche Nationalmannschaft allerdings auch keine Leistung gebracht, mit der man sie sich bei einer Weltmeisterschaft gewünscht hätte. Auf jeden Fall aber ein Termin, den sich Basketballfans dick im Kalender anstreichen werden, um im Bezug auf den Leistungsstand des Welt-Basketballs auf dem Laufenden zu bleiben.
Was macht die „Konkurrenz“ so?
Es war nicht ganz klar, ob die brose baskets noch mal auf dem Transfermarkt tätig werden würden, haben aber wohl keinen geeigneten Profi mit deutschem Pass mehr gefunden. Der Kader wurde noch mit eigenen Nachwuchsspielern aufgefüllt und ist nun auch komplett. Das Gerüst des neuen Teams war schon zeitig in der off season verpflichtet, der neue head coach Andrea Trinchieri konnte aus dem Vollen schöpfen und nahezu alle seine Wunschspieler verpflichten. Der Mäzen machte es möglich und die Verpflichtungen haben Hand und Fuss und perfekt in das Konzept des neuen Trainers zu passen. Es wurden Spieler geholt, die noch nicht die ganz großen Namen haben, in der letzten Saison mit einer sehr positiven Entwicklung wenn nicht gar ihrem Durchbruch überzeugten, aber trotz dem noch Luft nach oben für weitere Steigerungen haben. Was nicht zu 100 Prozent funktioniert hat, waren die Verpflichtungen auf den deutschen Positionen. Niels Giffey hätten sie in Franken gerne verpflichtet, der ist bekanntlich in seine Heimatstadt Berlin gewechselt; nachdem Center Maik Zirbes die baskets in Richtung Belgrad verlässt, fällt der Kader nun nach einer sehr hochwertigen 9er Rotation doch recht stark ab. Nach den sechs ausländischen Spielern und den drei deutschen Nationalspielern Karten Tadda, Elias Harris und dem neu aus Ulm verpflichteten Daniel Theis kommen „nur“ noch recht unerfahrene deutsche Nachwuchsspieler. „Klasse statt Masse!“, aber von längeren Ausfällen durch Verletzungen oder ähnliches sollte man möglichst verschont bleiben. Und so sieht der Kader der brose baskets für die Saison 2014/15 aus (Deutsche Spieler kursiv, Spieler der letzten Saison blau):
back court:
Bradley Wanamaker, Jānis Strelniēks, Alexander Engel,
Carlon Brown, Karsten Tadda,
Ryan Thompson, Elias Harris,
front court:
Daniel Theis, Joshua Duncan, Johannes Thiemann,
Trevor Mbakwe, Dennis Kramer,
Klasse in der Spitze, wurde in die Tiefe des Kaders nicht ganz so viel investiert. Vor allem nicht so viel wie beim deutschen Meister aus München. Bei einem Vergleich mit voll besetztem Kader ohne Ausfälle sind die Nordbayern den Südbayern ebenbürtig, mögliche Verletzungen könnte München mit seinem Kader sicher besser kompensieren.
Next! Was wird/könnte die aktuelle Woche bringen?
Die Saisonvorbereitung nimmt jetzt an Fahrt auf, zunächst testet das Team am Dienstag hinter verschlossenen Türen gegen das polnische Playoffteam Energa Czarni Slupsk, bevor es sich am Sonntag, 17 Uhr, zum ersten Mal den eigenen Fans präsentiert. Im TURM Erlebniscenter Oranienburg wartet mit dem israelischen Halbfinalisten und Euroleague-Qualifikanten Hapoel Jerusalem ein echter Prüfstein. Dort werden dann auch wieder die Nationalspieler Vargas und Stojanovski eingreifen, die am Dienstag noch geschont werden.
See you next week, stay tuned!
* – Foto: Deutscher Basketball Bund
** – Foto: Alba Berlin