Talk of the week, part II-16

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Es ist off-season, die schlimmste Zeit für einen Basketball-Fan, da es vermeintlich keine Spiele gibt, es sei denn, man bewegt sich selbst auf den Freiplatz und wirft ein paar Körbe. Und in diesem Jahr war die Season nach einem ernüchternden 0-3-Viertelfinal-Aus gegen die Fraport Skyliners bereits am 14.05.2016 und somit deutlich früher als gewöhnlich off. Früher als von Team, Staff und Fans erwartet. Trotzdem ist die off-season eine spannende Zeit, denn genau jetzt werden die Weichen für die neue Saison gestellt. Es fallen Entscheidungen und Vorentscheidungen bei unserem Verein und bei der Konkurrenz, die den Erfolg der kommenden Saison maßgeblich beeinflussen können. Außerdem sind die diversen Nationalmannschaften aktiv. Ein mal pro Woche wollen wir für euch übersichtlich die Dinge zusammen fassen, die in der abgelaufenen Woche so bei Alba und drumherum, also bei der Konkurrenz, passiert sind.

Mit neuem Coach in die neue Saison

Da geht's lang ... für Caki nach Berlin; Foto: (c) Anadolou Efes Istanbul
Da geht’s lang … für Caki nach Berlin; Foto: (c) Anadolou Efes Istanbul

Nach dem Ende der Ära Obradovic (wir zogen in einer ausführlichen Interview-Serie mit Sasa Bilanz der letzten vier Jahre) hat Alba Berlin zum Wochenbeginn dessen Nachfolger vorgestellt. Ahmet Çaki (41) wird die Alba-Teams der Jahre 2016/17 und 2017/18 von der Seitenlinie aus dirigieren. Çaki, einen Tag nach seiner Vorstellung in Berlin 41 Jahre alt geworden, verbindet Dinge, die scheinbar unvereinbar erscheinen: Jung und erfahren. Für einen Coach ist er mit 41 Jahren noch jung, mit 20 Jahren Erfahrung als Trainer, teilweise bei Topteams, bringt er aber auch Erfahrung mit. Wir hatten euch den Werdegang von Alba Berlins neuem Steuermann ausführlich vorgestellt.

Der erste neue Spieler: Peyton Siva kommt

Neu bei Alba: NCAA Champion Peyton Siva
Neu bei Alba: NCAA Champion Peyton Siva

Nach der Verpflichtung des neuen Coachs dauerte es dann auch nicht mehr lange bis zur Verpflichtung des ersten Spielers für die neue Saison. Die Schlüsselposition des Aufbauspielers besetzen die Berliner in den kommenden zwei Jahren mit Peyton Siva (ausführlichere Informationen hier). Der 25-jährige College-Champion 2013 (mit den Louisville Cardinals) hat einige NBA-Spiele für die Detroit Pistons gemacht, konnte sich dort jedoch nicht durchsetzen. In seinem ersten Jahr in Europa wurde er in Italiens Lega A der Spieler mit den meisten Assists und den meisten Steals sowie der besten Freiwurfquote der Liga. Schon in jungen Jahren wurde er in der Highschool und auf dem College regelrecht mit Auszeichnungen überschüttet. Nun macht der willens- und defensiv starke Spieler mit polynesischen Wurzeln bei Alba Berlin den nächsten Karriereschritt.

Collegemeister mit den Louisville Cardinals
Collegemeister mit den Louisville Cardinals

 Nachwuchs-Kooperation mit Lok Bernau

zukünftig auf gemeinsamen Wegen: Alba Berlin und Lok Bernau; Foto: (c) Alba Berlin
zukünftig auf gemeinsamen Wegen: Alba Berlin und Lok Bernau; Foto: (c) Alba Berlin

Die beiden stärksten Teams der Region Berlin-Brandenburg, der Bundesligist Alba Berlin und das ProB-Team von Lok Bernau, arbeiten in Zukunft verstärkt zusammen. Die Kooperation erstreckt sich auf den Nachwuchs-, Breitensport- und Trainer-Bereich. Eine handvoll Alba-Talente werden im ProB-Team der Bernauer mitspielen – und damit eine Liga höher als bisher in der Regionalliga. Somit werden die größten Talente in Zukunft noch mehr gefordert sein, der Abstand zum Profibereich wird etwas kleiner. Zudem wird es einen Austausch von Trainern und gemeinsame Aktionen im Schul- und Breitensport geben.

Alba und die Nationalmannschaften …

Alex King im Trikot der Nationalmannschaft, Foto: (c) DBB
Alex King im Trikot der Nationalmannschaft, Foto: (c) DBB

Für das A-Team, die deutsche National-mannschaft der Herren, beginnt so langsam die Vorbereitung auf die EM-Qualifikation, die ab Ende August beginnt. Ab Mitte Juli beginnen die ersten Maßnahmen der Vorbereitung, für die Bundestrainer Cris Fleming den ersten erweiterten Kader berufen hat. Dort finden sich gleich eine handvoll Berliner bzw. Alba-Spieler wieder. Die Spieler Niels Giffey, Akeem Vargas, Alex King, Maodo Lo und Konstantin Klein können sich Hoffnungen auf den endgültigen Kader machen.

Die jüngste Nationalmannschaft im Nachwuchsbereich, die mU15, spielte bei einem Turnier in Litauen und erzielte dort einen Sieg bei zwei Niederlagen. Die Berliner Fahne hielt dabei Dwayne Koroma vom TuS Lichterfelde hoch. Die Teams mU16 und mU18 steigen erst in Kürze in die aktive Vorbereitung ein. Die mU20 spielte am Wochenende ein Turnier in Frankreich und konnte dort drei Mal das Parkett siegreich verlassen. Nach Erfolgen gegen Tschechien und Belgien konnte man sich mit einem 70-63 Sieg gegen Gastgeber Frankreich den Turniersieg sichern. Nachdem Robert Glöckner verletzt passen musste, vertrat einzig Tim Schneider die Alba-Farben. Der Berliner spielte dabei im Schnitt knapp 15 Minuten und erzielte dabei 2 / 4 / 4 Punkte. Gegen Frankreich griff er in knapp 13 Minuten 5 Rebounds. Die A2-Nationalmannschaft spielt Ende Juni zwei Länderspiele gegen Frankreich, jedoch noch ohne Alba Berlins Ismet Akpinar, der für diesen Block freigestellt ist.

Und sonst so? …

Mit dem 22-jährigen Nationalspieler Paul Zipser schickt sich der nächste Deutsche an, den Sprung in die beste Liga der Welt, die NBA, zu schaffen. In der vergangenen Woche wurde er von den Chicago Bulls an 48. Stelle gedrafted. Zipser kann sich damit Hoffnungen machen, im Kader des NBA-Teams zu landen. Wir sagen Herzlichen Glückwunsch und wünschen viel Erfolg bei der Verwirklichung des Traums.

Man meint, alle, aber auch wirklich alle Awards für die abgelaufene Saison wären längst vergeben, aber weit gefehlt! In der vergangenen Woche wurde der sog. „Pascal Roller Award“ fka. „most likeable player award“ für den beliebtesten Spieler vergeben. Und gewonnen hat wie immer – na ja, wie in den letzten fünf Jahren – Per Günther von Vizemeister ratiopharm Ulm.

A propos Wahl … Hier noch etwas Hübsches, die Alba Dancer für die kommende Saison wurden ausgewählt und das sind die jungen Damen, die in der nächsten Saison die Pausen und Auszeiten gestalten werden:

Alba Dancer 2016/17; Foto: (c) Alba Berlin
Alba Dancer 2016/17; Foto: (c) Alba Berlin

Was macht die „Konkurrenz“ so?

In regelmäßigen Abständen wollen wir hier auch auf die Konkurrenz von Alba Berlin schauen und deren Kader für die neue Saison kurz beleuchten.

Wenn man auf das Team von ratiopharm Ulm schaut, könnte man meinen, die Zusammenstellung eines Basketballteams für die neue Saison ist eine ganz, ganz einfache Sache, Zwei neue rein, zwei alte raus, fertig! Aber so einfach ist es natürlich nur in den seltensten Fällen. Dazu muss das alte Team erfolgreich gewesen, die Spieler zusammen bleiben wollen und letztlich auch der Verein das nötige „Kleingeld“ aufbringen können, um die Vertragsverlängerungen bezahlen zu können. Beim Vizemeister hat das wohl alles gepasst und da verfährt man gern nach dem Motto „never change a winning team“.

Der Berliner David Brembly erhofft sich von seinem Wechsel zum Ligakonkurrenten Eisbären Bremerhaven eine größere Rolle im Team und mehr Spielanteile als in Ulm. Voraussetzung dafür ist aber erst einmal eine vollständige Genesung. Pierria Henry, der bisherige „Verteidigungsminister“ der Schwaben, sucht in der neuen Saison ebenfalls eine neue Herausforderung. Verstärkt haben sich die Schwaben dafür mit Nationalspieler Karsten Tadda, der aus Gießen an die Donau wechselt und in der Defense die Rolle von Henry einnehmen könnte sowie dessen bisherigem Teamkollegen Braydon Hobbs, einem begehrten und talentierten Guard mit viel Spielübersicht.

So wird der nur wenig veränderte Ulmer Kader 2016/17 aussehen (blau = verbliebene Spieler, kursiv = deutsche Spieler), Doppellizenzspieler Kaderplätze 11, 12 nicht berücksichtigt:

back court:
Braydon Hobbs, Per Günther,
Chris Babb, Karsten Tadda,
Taylor Braun, Joschka Ferner,

front court:
Augustine Rubit, Da’Sean Butler
Raymar Morgan, Philip Neumann, Tom Alte

Next! Was wird/könnte die aktuelle Woche bringen?

Zum 30.06. endet die Frist für viele Optionen in Verträgen. Es klärt sich in vielen Fällen, ob ein Vertrag mit Option weitergeführt wird oder eben nicht. Dann kommt in der Regel wieder Bewegung in den Markt. Ob und wie das Alba Berlin betrifft, ist Spekulation … und daran beteiligen wir uns ja nicht.

See you next week, stay tuned!

 

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