Schlagwort-Archive: Jonathan Tabu

Siegen oder Fliegen, Vorentscheidung gegen Bilbao

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Alba Berlin spielt in der Saison 2016/17 im Eurocup und damit zum 27. Mal ununterbrochen in einem der beiden höchsten europäischen Vereinswettbewerbe. Das ist eine Konstanz, wie sie in Europa ihresgleichen sucht und auf die keine zwei handvoll Teams verweisen können. Nach vielen Querelen zwischen dem Basketball-Weltverband FIBA und der ECA (Organisation der Euroleague und des Eurocups), Kampf mit harten Bandagen und dreckiger Wäsche hinter den Kulissen gehen zur Saison zwei konkurrierende Wettbewerbe in Europa an den Start. Sportlich haben Euroleague und Eurocup den Kampf gegen die FIBA Basketball Championsleague recht deutlich gewonnen, mussten aber selbst dafür auch „bluten“. Beide Wettbewerbe wurden verkeinert; die Euroleague als Premiumprodukt gewollt als Kompression der absoluten europäischen Spitze, der Eurocup nicht so freiwillig, sondern durch starken Druck der FIBA bedingt. Somit trifft Alba Berlin nicht auf wie geplant fünf Gegner, sondern nur noch auf vier. Diese vier Gegner haben es aber in sich. Alba muss nur einen einzigen Konkurrenten hinter sich lassen, um in die nächste Runde zu kommen, aber auch das wird bei den Gegner aus Russland, Litauen und zwei Mal Spanien alles andere als einfach. Namentlich sind das Khimki Moskau mit Euroleague-Etat und -Kader, die talentierten Litauer von Lietuvos Rytas Vilnius, der baskische Traditionsclub Bilbao Baskets und gleich im ersten Heimspiel Montakit Fuenlabrada. Diese wollen wir euch bei alba-inside nach und nach vorstellen.

Rückkehr möglich: Tony Gaffney im Eurocup gegen Bilbao Baskets
Rückkehr möglich: Tony Gaffney im Eurocup gegen Bilbao Baskets

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Im entscheidenden Moment nicht zugepackt: Alba verliert das Entscheidungsspiel gegen Maccabi

Immer wieder rannten sie an, mit voller Wucht. Über vierzig Minuten versuchte das Team von Alba Berlin in Führung zu gehen, unzählige Male standen sie kurz davor das Spiel an sich zu reißen. Doch das Bollwerk von Maccabi Tel Aviv wollte einfach nicht fallen. Mit 64:73 verloren die Albatrosse das entscheidende Spiel im Top-16 und verpassten damit denkbar knapp das Euroleague-Viertelfinale. 14.133 Zuschauer erlebten ein packendes Spiel, in dem das Heimteam kein ein einziges Mal in Führung gehen konnte und immer wieder nur zum Ausgleich kam. Ein Überragender Devin Smith sorgte mit 28 Punkten letztendlich für den Unterschied. 

Schwerstarbeit unter den Brettern für McLean, Radosevic und Co.
Schwerstarbeit unter den Brettern für McLean, Radosevic und Co.

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Das Karussell, der Schweiger und der Anti-Jacobsen

Das Personalkarussell dreht sich ...
Das Personalkarussell dreht sich …

Das Personalkarusell drehte sich zum Monatsende Januar noch einmal und hinterlässt die Fans von Alba Berlin mit gemischten Gefühlen. Von vielen gehofft und gewünscht, bleibt guard Alex Renfroe bis zum Saisonende in Diensten von Alba Berlin, aber kein Licht ohne Schatten: Flügelspieler Vojdan Stojanovski wird gleichzeitig das Team verlassen und in die spanische ACB zu MoraBanc Andorra wechseln. So weit die knappen Fakten, aber man kann natürlich auch etwas ausführlicher auf diese „Rochade“ blicken und diese bewerten. Das Karussell, der Schweiger und der Anti-Jacobsen weiterlesen

Ein Tabu mehr: Ein Luxusproblem?

Aus dem Kader nicht mehr wegzudenken: Alex RenfroeNicht mehr wegzudenken: Alex Renfroe

Alba kann einfach nicht mehr verlieren. Zumindest in der Bundesliga nicht. Erheblichen Anteil daran hat auch Alex Renfroe. Ende Januar könnte er die Mannschaft verlassen und dafür Jonathan Tabu zurückkehren. Wie entscheidet der Verein bei dieser vielleicht wegweisenden personellen „Problematik“? Ein Tabu mehr: Ein Luxusproblem? weiterlesen

GESUCHT: ALBA-Spieler des Monats Oktober 2014

Wir suchen den Spieler des Monats Oktober von ALBA Berlin (und nehmen mal ganz großzügig auch noch das eine Spiel im September (Champions-Cup) mit dazu, damit das nicht so allein ist. Über den Start in die neue Bundesliga-Saison kann man als Alba-Fan wirklich nicht meckern. Es gab als erstes highlight (noch knapp im September) den klaren Sieg im BBL-Championscup gegen den FC Bayern München Basketball (76-68) zu feiern, bei dem man dem Rivalen aus dem Süden, im Prinzip das ganze Spiel über keine Chance ließ und schon zur Pause mit 20 Punkten führte. So wie es Ende September zum Auftakt der Saison begann, ging es den gesamten Oktober hindurch weiter, es folgte Sieg auf Sieg auf Sieg. 5 Spiele, 5 Siege! Gleich im ersten Heimspiel gegen die BG Göttingen (110-74) gab es den ersten „Hunderter“ der Saison und auch das zweite Spiel in der heimischen O2 world wurden gegen ratiopharm Ulm klar gewonnen (88-68). Auswärts waren die Siege etwas knapper in den Spielen bei medi Bayreuth (68-58) und den Telekom Baskets Bonn (83-74; nach +17 zur Halbzeit), ohne wirklich ganz eng zu sein und beim Aufsteiger Crailsheim Merlins (93-65) gab es einen überdeutlichen Auswärtssieg.

Ganz gegensätzlich verlief es leider in der Euroleague, wo es bei drei Spielen drei Niederlagen gab. Allerdings hatte man auch gegen die drei stärksten Teams der Gruppe gespielt. Trotzdem wäre bei ein wenig mehr Fortune zumindest ein Sieg bei Unicaja Malaga (84-87) ein Sieg drin gewesen. Gegen ZSKA Moskau (68-84) und Maccabi Tel Aviv (69-84) zeigte sich jedoch ein Klassenunterschied.

DAS highlight ganz ausser der Reihe war im Oktober aber sicher der Sensationssieg von Alba gegen den NBA-Champion San Antonio Spurs dank Jamel McLeans buzzer beater zum 94-93 Endstand, was Alba nicht nur Renomee, sondern auch weltweite Aufmerksamkeit brachte.

Um euch die Wahl (ganz unten im Beitrag) ein wenig zu erleichtern – oder euch noch mehr vor die Qual der Wahl zu stellen – möchten wir euch hier noch mal die Leistungen der Spieler der Kernrotation (sortiert nach Trikotnummer) vorstellen: GESUCHT: ALBA-Spieler des Monats Oktober 2014 weiterlesen

video message: Jonathan Tabu, guard, Alba Berlin

Jonathan Tabu, Neuzugang von Alba Berlin für die Saison 2014/15 stand beim Vorbereitungsturnier von Alba Berlin in Zgorzelec alba-inside Rede und Antwort (Interview hier „Kongo ist mein Geburtsland, aber Belgien ist meine Heimat“) und fand auch kurz Zeit für eine kurze Video-Botschaft:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=36cdJ0TM4hQ&w=560&h=315]

„Kongo ist mein Geburtsland aber Belgien ist meine Heimat“- Neuzugang Jonathan Tabu im Interview

Jonathan Tabu im Interview
Jonathan Tabu im Interview

An viele neue Gesichter mussten sich die Alba-Fans in diesem Sommer nicht gewöhnen. Insgesamt vier neue Spieler sind gekommen, darunter auch Jonathan Tabu. Der Comboguard hat die schwere Aufgabe den Abgang von David Logan zu kompensieren. Abgesehen davon, hat Tabu jedoch schon einiges erlebt. Am Rande des Testspiels gegen CEZ Nymburk, hatten wir die Chance mit dem Neuzugang zu sprechen. „Kongo ist mein Geburtsland aber Belgien ist meine Heimat“- Neuzugang Jonathan Tabu im Interview weiterlesen

Erste Testspiel-Niederlage dank vieler Fehler, Alba 46 – Nymburk 53

Am Freitag, 12.09.2014 traf Alba Berlin beim Präsidentencup von Turow Zgorzelec im vierten Spiel der Saisonvorbereitung auf CEZ Nymburk und musste die erste Niederlage hinnehmen. In einem Vergleich auf mäßigem Niveau, bei dem beide Teams viel testeten gab es ein 46-53 (16-24) gegen einen Gegner aus Tschechien, der in knapp einem Monat mit der Qualifikation für die Euroleague bereits einen Saisonhöhepunkt vor sich hat und dementsprechend bereits gut in Form war. Nur ein getroffener Freiwurf bei 10 Versuchen und 25 Ballverluste sorgten ursächlich für die letztlich verdiente Niederlage.

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Dritter Sieg im dritten Testspiel – 83-65 gegen Hapoel Jerusalem

man of the match: Jamel McLean
man of the match: Jamel McLean

Im dritten Testspiel von Alba Berlin gab es den dritten Sieg. Knapp 48 Stunden nach dem Sieg im öffentlichen Testspiel in Oranienburg gegen Hapoel Jerusalem  (79-62, wir berichteten davon) konnten sich die Albatrosse erneut deutlich durchsetzen und behielten in einer intensiv geführten Partie am Ende mit 83-65 die Oberhand. Weiterhin aussetzen mussten Reggie Redding und Martin Seiferth.

Den Sprungball und die ersten Punkte sicherten sich die Gäste aus Israel gegen Alba, die mit Hammonds, Vargas, Giffey, McLean und Wohlfarth-Bottermann in die Partie starteten. Eine Partie, die zunächst leichte Vorteile für Hapoel Jerusalem und dann ein ausgeglichenes erstes Viertel sah, welches Alba knapp mit 21-17 für sich entscheiden konnte. Einen guten Start ins Spiel fand gleich Jamel McLean, der in den ersten 10 Minuten fünf seiner insgesamt acht Rebounds abgriff und sechs seiner insgesamt 17 Punkte erzielte und einige Fouls zog.

Ebenfalls mit 21-17 endete das zweite Viertel, dem Stojanovski, King und wiederum McLean ihren Stempel aufdrückten. Der vor zwei Tagen offensiv noch besonders auffällige guard Jonathan Tabu kümmerte sich bis zur Halbzeit in erster Linie um den Spielaufbau, nahm selbst nicht einen einzigen Wurf. Alba war als Team treffsicher aus der Distanz, traf vier von sieben Dreiern und konnte ebenfalls aus der Nah- und Mitteldistanz sicher punkten (12/18), liess jedoch auch in diesem Spiel viele Punkte an der Freiwurflinie liegen; Leon Radosevic dabei mit 1 von 4 in Regionen, in denen sich sonst eher Jonas Wohlfarth-Bottermann bewegt. Neun turnover, davon gleich drei von Niels Giffey im ersten Viertel, sind sicher dem frühen Zeitpunkt der Saison und dem Testspielcharakter geschuldet.

In der zweiten Halbzeit begann McLean so, wie er in der ersten aufgehört hatte. Zunächst mit einem mächtigen Block hinten, dann einem Offensivrebound vorn und etwas später mit einem Dunking plus Foul und verwandeltem Bonus-Freiwurf. Im dritten Viertel probierte Alba einige offensive Varianten (high-low z.B.), die nicht alle gleich funktionierten. Das ermöglichte Hapoel Jerusalem zunächst den Beginn des Viertels ausgeglichen zu gestalten. Ein Aktivposten im dritten Viertel war wiederum Jamel McLean, der allein in diesem Viertel sieben weitere Punkte erzielte – davon 5/5 Freiwürfe – und alleine vier Fouls zog. Aber auch Vojdan Stojanovski war sicher wie eine Maschine, traf im besten Viertel von Alba jeden seiner Würfe und hat im gesamten Spiel nur einen Wurf von acht Versuchen nicht getroffen. Generell klappte in diesem Viertel ab der Mitte so ziemlich alles. Nach knapp 6 Minuten hatten die Albatrosse schon 20 Punkte erzielt, am Ende des Viertels sollten es 27 sein, während die Israelis – wie schon im ersten und im zweiten Viertel – wieder 17 erzielte. Bei zwischenzeitlich 24 Punkten Führung war die Partie schon zur Mitte des dritten Viertels entschieden.

Das vierte Viertel war dann eher zum Abgewöhnen. Nach sieben Minuten hatte Alba 6 Punkte erzielt, bei Jerusalem sah es nicht besser aus. Die Luft war raus aus dem Spiel. Zum Ende durften auch noch einmal die Youngster Akpinar und Wagner aktiv mitspielen und Jonas WoBo traf einen relativ langen Mitteldistanzwurf, der ziemlich sauber aussah. Die letzten Minuten brachte dann eine rein deutsche Fünf mit Akpinar, Vargas, King, Wagner und WoBo sicher über die Runden und sicherte den deutlichen 83-65 Erfolg. Dabei saß Giffey sogar noch auf der Bank; es gab schon mal schlechtere Zeiten bei Alba für deutsche Spieler.

Man of the Match war dieses Mal klar Jamel McLean mit seinen 17 Punkten, die sogar noch mehr hätten sein können, wenn er es forciert hätte. Er hat aber im letzten Viertel nicht mehr viel gespielt und keinen einzigen Wurf mehr genommen. Nach 0/4 Freiwürfen vor zwei Tagen dieses Mal mit 9/10. Alex King hat in diesem Spiel bewiesen, daß man ihn durchaus effektiv als power forward einsetzen kann – zumindest gegen Gegner auf dem Niveau von Hapoel Jerusalem. Auch Leon Radosevic machte einen guten Job gegen den front court von Jerusalem. Das Spiel wirkte auch so, als wolle ganz gezielt die Systeme im frontcourt trainieren. Es wurden nur 14 Dreier versucht und in der zweiten Hälfte, also der, wo man sich deutlicher absetzen konnte, nur ein Treffer bei sieben Versuchen erzielt. Stattdessen wurde eben viel über die Innenspieler probiert. Wenn man sagen kann, dass King auf jeden Fall im front court spielen kann, bestehen diesbezüglich bei Niels Giffey weiterhin Zweifel. Giffey wird auch noch ein paar Spiele brauchen, um wirklich komplett an das Profi-Niveau gewöhnt zu sein. Die Freiwürfe sahen bei Alba dramatisch aus; ohne McLeans 9/10 der Rest mit 9/21 und somit deutlich unter 50 %, aber das muss man zum Beginn der Saison auch nicht über dramatisieren. Das wird nicht so bleiben, der flow wird noch kommen. Generell entwickelt sich das Team von Spiel zu Spiel weiter und macht Hoffnung auf eine positive weitere Entwicklung auf Basis der letztjährigen Saison.

Erstes Spiel, erster Eindruck, erster Sieg – Alba vs Hapoel 79-62

man of the match: Jonathan Tabu
man of the match: Jonathan Tabu

Zum ersten öffentlichen Testspiel für die Saison 2014/15 empfing das Team von Alba Berlin am Sonntag, 07.09. das israelische Spitzenteam von Hapoel Jerusalem in der MBS Arena Oranienburg. Wir berichteten bereits im Vorfeld über das Spiel und den Gegner. Nach 2 unterhaltsamen Stunden gab es einen deutlichen 79-62 Erfolg für die Gastgeber, welche bei dem Spiel auf Reggie Redding wegen kleinerer muskulärer Probleme verzichten musste. Dabei hatten die Berliner weniger Probleme mit dem Gegner, als vorab zu vermuten war.

Alba Berlin begann mit der Startformation Hammonds – Vargas – Giffey – McLean – Radosevic. Den Sprungball sicherten sich zwar die israelischen Gäste, Neuzugang Niels Giffey erzielte jedoch die ersten beiden Punkte der Partie für Alba Berlin. Es sollten seine einzigen Punkte aus der Zweierdistanz bleiben bei fünf versuchen. Es entwickelte sich zunächst eine Begegnung, bei der beide Teams erst mal ihren Rhythmus suchen und finden mussten. Das führte zu Abstimmungsproblemen, Ballverlusten und auch einigen Fouls. Nach weniger als zwei Minuten musste bereits Jamel McLean mit zwei Fouls auf der Bank Platz nehmen und wurde durch Alex King ersetzt. Nach wenigen Minuten fand Alba als erstes Team seinen Rhythmus und konnte sich durch zwei Dreipunktwürfe von Giffey und Akeem Vargas erstmals etwas absetzen. Direkt am Brett konnten sich King und Jonas Wohlfarth-Bottermann jeweils schön durchsetzen, lediglich Leon Radosevic fehlte bei seinen Würfen aus der Mitteldistanz im Startviertel noch die Fortune. Trotzdem ging es mit einer deutlichen Führung (20-11) in die erste Pause.

Das zweite Viertel begann mit zwei unsportlichen Fouls, zunächst gegen Akeem Vargas, kurz darauf auch gegen Jerusalem, die beide jedoch nicht wirklich dramatisch waren. Alba rotierte gut durch und setzte in der ersten Halbzeit bereits 10 Spieler ein, lediglich Ismet Akpinar, der beim Testspiel gegen Slupsk umgeknickt war, wurde noch geschont. Dafür durfte der erst 17jährige Youngster Moritz Wagner ran und gefiel nicht nur durch seine zwei Punkte sondern vor allem auch durch sein couragiertes Auftreten ohne Angst vor großen Namen. Alba Berlin traf weiterhin sicher aus der Distanz, beherrschte die Rebounds, erlaubte sich nur 4 Ballverluste in der ersten Halbzeit und führte folgerichtig deutlich mit 20 Punkten zur Halbzeit (43-23). Lediglich die mangelnde Chancenverwertung an der Freiwurflinie muss man kritisch bewerten.

Das dritte Viertel war dann ganz klar das Viertel von Jonathan Tabu. Der aus Spanien nach Berlin gewechselte Combo guard hatte eine solide, unauffällige erste Halbzeit gespielt und dort 6 Punkte erzielt. Diesen liess er in der zweiten Halbzeit noch zwanzig weitere folgen, 14 allein im dritten Viertel, davon 4 von 4 Treffern von jenseits der Dreipunktlinie. Er war somit maßgeblich dafür verantwortlich, daß Alba Berlin mit einer deutlichen 24 Punkte Führung (63-39) ins letzte Viertel ging.

In diesem letzten Viertel liess es Alba Berlin dann etwas ruhiger angehen und auch die jungen Spieler wie Akpinar und Wagner durften nochmals aufs Feld. Das ganz große Feuer war nicht mehr im Spiel und die Gäste aus Jerusalem konnten trotz hoher Foulbelastung den Rückstand noch ein wenig verkürzen. Am klaren und auch in der Höhe verdienten Sieg von Alba Berlin änderte das natürlich nichts mehr. Im Anschluß nahmen sich dann Spieler und Trainer ausgiebig Zeit, um den Fans Fragen zu beantworten und Autogramme zu geben. Am Ende dürften alle zufrieden den Heimweg angetreten haben.

Fazit: Es war das erste (öffentliche) Testspiel und sollte einen ersten Eindruck vermitteln, nicht mehr, nicht weniger. Und dieser Eindruck war weitgehend positiv. Die Gäste aus Israel traten nur mit zwei (einhalb) Spielern im Frontcourt an, da fehlen noch zwei Verpflichtungen bei Hapoel Jerusalem, sie hatten am Ende Foulprobleme, aber auch in der ersten Halbzeit, als diese Punkte noch keine Rolle spielen sollten, dominierte Alba Berlin das Spiel klar gegen einen Gegner, der sich in knapp einem Monat für die Euroleague qualifizieren möchte. Alba konnte sich – zumindest über drei Viertel (39 Gegenpunkte) – auf seine bereits aus der letzten Saison bekannt aggressive Defense verlassen und hatte offensiv auch schon einen guten Rhythmus. Die einen mehr, die anderen weniger! Man of the match war – natürlich – Jonathan Tabu! Seine Dreier-Show im dritten Viertel erinnerte an David Logan zu seinen besten Zeiten. Auch Niels Giffey konnte zum Teil eindrucksvoll zeigen, warum die halbe Liga ihn unbedingt verpflichten wollte. Allerdings konnten wir keine ausgeprägten Fähigkeiten als Power Forward bei ihm erkennen. Offensiv kann man ihn sicherlich in der einen oder anderen Konstellation mal im frontcourt bringen, defensiv war das nicht so beeindruckend. Selbst Donta Smith, der eigentlich auch „nur“ ein 3,5er ist, konnte er schwer halten. Ebenfalls auf der sunny side finden sich Akeem Vargas, der sein lange vermisstes Händchen in der Offensive wieder gefunden hat und Cliff Hammonds, der routiniert seinen Stiefel herunter gespielt und effektiv die Defense organisiert hat, wieder. Jonas Wolfarth-Bottermann hat sich über den Sommer auch ein Stück weiter entwickelt, auch wenn seine Freiwürfe immer noch „interessant“ aussehen. Ismet Akpinar hatte wenig Spielzeit, diese aber offensiv sehr effektiv genutzt und ohne Fehlwurf 5 Punkte erzielt. Beim Spielaufbau hatte er noch Unsicherheiten. Sehr erfreulich ebenfalls der Auftritt des erst 17jährigen Moritz Wagner, der Hoffnung für die Zukunft macht. Leon Radosevic, Alex King und Vojdan Stojanovski haben ihren Rhythmus noch nicht gefunden, die brauchen noch etwas Zeit. Noch nicht so richtig im Team angekommen wirkt Neuzugang Jamel McLean. Er hat öfter gute Möglichkeiten nicht konsequent durchgezogen, sondern den Ball weiter gegeben. Seine Freiwürfe waren auf dem Niveau von „WoBo“, was machen die da in Bonn mit den Spielern? Bei einem so klar gewonnenen Spiel ist das alles sicher auch ein wenig „Meckern auf hohem Niveau“, grundsätzlich kann man mit dem Spiel durchaus zufrieden sein. Es gilt trotzdem, an einigen Stellen noch den Feinschliff anzubringen, um dann in Topform in die Saison starten zu können.

Hier noch einige Impressionen vom Spiel und allem Drumherum als Diashow (Fotos verwendet mit freundlicher Genehmigung durch (c) Maximilian Reuss):