Alba Berlin hat das erste Spiel im Turnier „Cittá di Caorle“ gegen Reyer Venedig mit 68-79 verloren. Die Berliner rannten das komplette Spiel über einem klaren Rückstand hinterher und wirkten nicht fokussiert. Im zweiten Spiel wird das Team morgen um 18:45 Uhr auf Olimpia Ljubljana treffen.

Alba trat erstmals mit den Nationalspielern an, einzig Dragan Milosavljevic fehlte noch, da er gleichzeitig mit der serbischen Nationalmannschaft das EM-Halbfinale gegen Litauen bestritt. Mit im Kader waren dafür Marc Liyanage und Nachwuchsspieler Benedikt Turudic.
Auch der Auftritt „Heimmannschaft“ aus Venedig wurde von ein paar Hundert Zuschauern erwartet. Der Eurocup-Teilnehmer hatte im Sommer seinen Kader radikal umgekrempelt und bis auf Hrvoje Peric alle Spieler ausgetauscht. Auch auf der Bank wurde mit Carlo Recalcati (ex Nationaltrainer Italiens) ein neuer Coach eingestellt.
Starting Five Alba: Akpinar-Taylor-King-Aska-Kikanovic

Im viel zu warmen Palazetto von Caorle begann Alba mehr als unkonzentriert: den ersten Angriff im Post konnte Aska nicht verwerten, später folgten eine Reihe von Ballverlusten und weitere Fehlwürfe. Nach drei Minuten gespielter Zeit und einem 0-7 Rückstand nahm Sasa Obradovic die erste Auszeit. Ismet Akpinar konnte seinen Platz in der Startaufstellung nicht mit Leistung bestätigen und wurde nach der ersten Time-Out durch Will Cherry ersetzt. Trotz steigender Intensität in der Verteidigung wirkte das Ergebnis nicht unbedingt besser, zumal nun auch vermehrt Fouls gegen Alba gepfiffen wurden. Hinzu kam fehlende Frische, offene Würfe wurden kassiert weil die Alba Spieler in der Verteidigung immer einen Schritt zu spät kamen. Das 9-22 zum Ende des ersten Viertels spiegelte die Kräfteverhältnisse gut wieder.
Auch das zweite Viertel begann gleich mit zwei kassierten Dreiern, die Venezianer bestraften jede Verspätung in der Verteidigung, jeden unten gelassenen Arm in der Wurfverteidigung. Erst nach einem 0-8 Lauf konnte Ivan Aska durch einen Steal nach aggressiver Defense am Mann einen Fastbreak per Dunk abschließen. An der Richtung des Spiels änderte sich jedoch wenig, das Dreierlastige Spiel der Italiener ging durch eine gute Trefferquote auf, Alba leistete sich völlig unnötige Ballverluste und fand offensiv überhaupt keinen Rhythmus. Erst zum Ende des Viertels wirkten die Berliner in der Defense fokussierter und brachten sich mit einem kleinen Lauf wieder in Schlagdistanz. Mit einem 25-40 ging es in die Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Hälfte sollte sich nichts Grundlegendes ändern: Alba wirkte unkonzentriert, fahrig und müde. Auf der Gegenseite bestraften die Venezianer weiterhin die offenen Dreier eiskalt. Erst zur Mitte des Viertels gelang es den Berlinern Mitchell Watt besser ins Spiel zu bringen und ihn mehrmals in Korbnähe mit Pässen zu füttern. Die kurze Aufholjagd zeigte aber kaum Wirkung, sodass der Rückstand sich weiter bei 20 Punkten einpendelte. Erwähnenswert blieb noch ein schönes Alley-Oop Anspiel auf Niels Giffey, mit dem die komplette venezianische Zonenverteidigung ausgehebelt wurde. Einer der wenigen Lichtblicke des Spiels, zum Ende des dritten Viertels stand es 46-66.
Der Rest des Spiels, besser gesagt das letzte Viertel, ist auch schnell erklärt. Immerhin ließ die Intensität der Berliner Verteidigung nicht nach, Kampfgeist konnte das Team also beweisen. Dank der verbesserten Arbeit am Brett und mehreren erfolgreichen Einzelaktionen von Will Cherry konnte der Rückstand noch auf 11 Punkte verkürzt werden. Der Endspurt kam jedoch zu spät um das Spiel noch irgendwie spannend zu gestalten. Der Endstand von 68-79 wirkte mit Blick auf dem Spielverlauf noch schmeichelhaft.
Am Sonnabend geht es um 18:45 gegen Olimpia Ljubljana
Das fiel auf:
-Will Cherry hat offenbar Schwierigkeiten mit dem peripheren Sehen in der Verteidigung. Immer wieder drehte der Guard sich zum ballführenden Gegenspieler und verlor dadurch seinen eigenen Gegner aus den Augen.
-Ismet Akpinar stand in der ersten Fünf, schlief einmal bei der Reboundarbeit und kam nach seiner Auswechslung nicht mehr aufs Spielfeld. Erst in den letzten Minuten des vierten Viertels durfte der junge Guard wieder mitmischen.
-Albas Bigmen müssen noch ein Gefühl füreinander entwickeln. Während Watt und Kikanovic sich immerhin in Brettnähe öfters durchsetzen konnten, blieb Ivan Aska weitgehend blass.
und hier noch die stats vom Spiel:
