Dòber večer aus dem warmen Kranjska Gora! Der erste volle Tag unseres Trainingslager-Besuches neigt sich dem Ende zu und heute schildere ich euch Mal wie wir den Tag erlebt haben.
„Morgenstund hat Gold im Mund“ ist ja so eine beliebte Weisheit, weswegen auch wir uns rechtzeitig den Wecker stellten, um zur selben Zeit wie die Mannschaft frühstücken zu können (um 9:30 Uhr). Mein mit Rührei und Speck vollgeladener Teller nahm Mithat mit einem Grinsen und einem „Na du langst ja gleich richtig zu“ zur Kenntnis. Bei so einem reichhaltigen Büfett, kann man sich nur schwer beherrschen. Jedoch überlasse ich die Beschreibung des Essens für die nächsten Tage mal Dio, der sich auch von der Drohung Demirels, uns zum täglichen Wiegen mit der Mannschaft zu schicken, nicht beeindrucken lassen hat.
Die erste Trainingseinheit am Morgen verlief relativ unspektakulär. Nach einer kurzen Ansprache von Sasa Obradovic und nachdem wir dem Team vorgestellt wurden, mühten sich die Spieler mit Körperstabilisierende Übungen, laufen und Springseil springen ab. Danach durften die Bigmen im Kraftraum ihre Muskel stählen, während die Guards, angeführt von Vule Avdalovic und DaShaun Wood, Drills für Korbleger, Floater und Mitteldistanzwürfe absolvieren. Die Vorgabe fünf Treffer in Serie zu erzielen, stellte die Spieler bei den Distanzwürfen ein wenig vor Problemen: erst nach 4 Minuten konnte die Übung endlich abgeschlossen werden. Das Krafttraining der letzten Tage scheint bei den Guards zu wirken. Anschließend durften die Forwards und Center aufs Feld. Erfreulich hier, dass Yassin Idbihi erstmalig mit dem Team trainierte, nachdem er zuvor immer separat sein Aufbautraining durchlaufen musste. Bevor die Mannschaft in die Mittagspause entlassen wurde, ließ Obradovic schon die ersten Ansätze der offensiven Spielsystem durchlaufen. Erstaunlich früh, wenn man bedenkt, dass sich das Team ja noch in der Aufbau-Phase befindet. Positiv fiel zudem noch auf, dass Sasa sich auch bei den jungen Spielern sehr viel Zeit nahm, die Feinheiten und Kniffe zu erklären.
Nachdem wir die Nachmittagsstunden nutzen konnten, um DaShaun Wood und Yassin Idbihi ein paar Fragen zu stellen, führte der Weg um 19:00 Uhr zum Abend-Training wieder in die Sporthalle. Diese Einheit gestaltete sich höchst interessant: wurden zu Beginn noch relativ locker Fünf gegen Null-Fastbreak Ansätze durchgelaufen, steigerte sich die Intensität in den darauffolgenden Defense Übungen umso mehr. Eins gegen Eins oder Zwei gegen Zwei: die Spieler schenkten sich nichts und beackerten sich gegenseitig, egal ob Helpside- oder Postdefense. Yassin war übrigens zu diesem Zeitpunkt natürlich schon ausgestiegen und absolvierte wieder separat sein Reha-Programm.
Nach dem heutigen Tag bin ich von der Einstellung durchaus angetan. Abgesehen von der Härte und dem Einsatz, den die Spieler zeigten (insbesondere beim Kampf um die Rebounds, aber auch beim Hinterherwerfen bei verloren gegangen Bällen) gab es auch immer wieder aufmunternde Worte zu den eigenen Mitspielern (Thompson: „Good defense, boy“; Schultze: „Auf geht’s Fülle!“). So freuten sich Peavy, Wood und Fülle riesig über eine gelungene Verteidigungsaktion. Das macht Lust auf mehr! Auch Sasa Obradovic war von der Intensität der Trainingseinheit überzeugt, sieht diese aber als Voraussetzung an. Die wahre Einstellung der Spieler, wird sich erst später zeigen, wenn sie z.B. Müde sind, so der neue Headcoach.
Noch eine Anekdote zum Schluss: Mithat Demirel und Tommy Thorwart haben nebenbei ein kleinen Wurfwettbewerb am laufen. Der Gewinner kriegt zehn Fahrten auf der hiesigen Sommerrodelbahn vom Verlierer bezahlt. Derzeit liegt Mithat vorne…
Morgen geht es, unter anderem mit einem kurzen Interview mit DaShaun Wood, weiter… stay tuned!