Wer erinnert sich an den 26. Dezember 2009? Göttingen, damals die Überraschungsmannschaft der Saison, kam mit einigen Siegen in Serien und einer Menge Selbstbewusstsein in die Hauptstadt. Alba dagegen hatte gerade acht Spiele in Serie in der Bundesliga gewonnen und überzeugte nicht nur National, sondern auch in den Internationalen Spielen. Es war also angerichtet. Der Ausgang des Spiels…nun den lassen wir mal lieber weg.
Überraschende Parallelen also zum kommenden Gegner aus Ulm. Wieder haben wir um Weihnachten eine Überraschungsmannschaft in der o2-World, die vor lauter Selbstbewusstsein wohl gerade jeden Gegner schlagen könnte. Abgesehen von dem sportlichen Reiz, geht außerdem um nichts weniger als die vorübergehende Tabellenführung!
Alles läuft zurzeit wie am Schnürchen für die Gäste aus Baden-Württemberg. Sportlich hat man sich in der Spitze der Bundesliga festgesetzt, die Qualifikation für das Pokal-Viertelfinale ist so gut wie gesichert. Durch den Umzug in die schicke Ratiopharm-Arena ist vom Turnhallenmief nichts mehr übrig geblieben: Ulm präsentiert sich aktuell sexy!
Dabei hatte nicht allzu viel im vergangenen Sommer auf einen sportlichen Höhenflug hingedeutet: nach dem merkwürdigen Abgang des Headcoach Mike Taylor, prognostizierte man schwere Zeiten für die Ulmer, schließlich hatte der US-Amerikaner seit 2003 das Zepter in der Hand und galt als einer der Väter des Erfolges. Zugegeben, ich persönlich hatte nach dem Abgang von Mike Taylor und Robin Benzing die Ulmer im Abstiegskampf gesehen.
Das es nun anders kam ist umso überraschender. Ulm überzeugt und dabei sticht besonders einer raus: John Bryant. Der Center dominiert die Bundesliga mit durchschnittlich 14 Punkten und knapp 10 Rebounds. Für unsere großen Jungs in Berlin ist dies sicherlich eine interessante Aufgabe, Yassin und Torin können nun zeigen, ob sie wirklich gut in Form sind.
Bei den Schwaben sticht vor allem die ausgeglichene Punkteausbeute innerhalb des Teams heraus: Vier Spieler punkten konstant zweistellig. Hervorheben muss man aber den Neuzugang Isaiah Swann. Der Shooting Guard profilierte sich, neben den bereits genannten Bryant, als der gefährlichste Scorer und kann soweit als Volltreffer in der Einkaufspolitik gesehen werden. Erwähnt werden soll noch auf jeden Fall Per Günther. Es ist schön zu sehen, dass ein deutscher Spieler sich auf der Pointguard Position weiterhin so gut verkauft. Ich bin gespannt wie er mit DaShaun Wood zurecht kommt. Das Deutsch-Deutsche Duell zwischen ihm und Heiko Schaffartzik verspricht ebenfalls interessant zu werden.
Ich hoffe auf eine konzentrierte Leistung unserer Albatrosse. Überraschungsteams wie Ulm entwickeln im Verlaufe einer Saison eine gewissen Dynamik, die bei einem unkonzentrierten und laschen Auftreten sofort bestraft wird. Wenn man es schafft:
-Die Rebounds und Bretter, besagt gesagt John Bryant zu kontrollieren
-Die Scoring-Optionen der Gäste auf den Flügelpositionen zu verteidigen
-Und den Vorteil auf der Pointguard Position (Wood/Schaffartzik gegen Günther/Edit: Mason-Griffin) auszunutzen
sollte ein Sieg machbar sein.
Ich will Alba endlich wieder nach einer gefühlten Ewigkeit an der Spitze der Tabelle sehen! Es wäre ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Bloß nicht ein Schlag mit der Rute in Form eines Ulmer Sieges…schließlich waren wir in Berlin doch in letzter Zeit artig.
Da ist uns ein Fehler unterlaufen: Natürlich spielt Watts nicht als Pointguard. Mason-Griffin war der richtige Name!
Netter Beitrag, aber die Meinung, dass Ulm mit verdoppeltem Etat in den Abstiegskampf gehen würde, hattest du wohl recht exklusiv, auch wenn der jetzige Erfolg natürlich nicht zu erwarten war. Noch ein Hinweis, bevor du dich übermorgen wunderst: Watts ist PF, der auch ein paar Minuten auf C spielen wird. PG teilt sich Günther mit Mason-Griffin 🙂
Hi. Erstmal Danke für das Feedback. Der Fehler mit Watts/Mason-Griffin ist mir im Nachhinein auch Aufgefallen, bin da am Ende mit den Namen durcheinander gekommen 🙂 Abstiegskampf war natürlich sehr pessimistisch von mir aber das liegt wohl daran, dass ich Leibenath nicht zugetraut habe, Taylor mit Erfolg ersetzen zu können. Naja man lernt immer dazu. Das Geld keine Körbe wirft gilt aber immer noch: wenn ein Team schlecht in die Saison startet, kann es auch schnell bergab gehen (siehe Frankfurt: Die gehören vom Etat her bestimmt nicht zur Spitze…aber definitiv auch nicht auf einen der letzten Plätze) Dann ist man schnell in einem Loch drin, aus dem man nicht mehr rauskommt. Bei euch hat sich diese Saison wohl sehr gut entwickelt, quasi das Gegenteil zu Frankfurt! Chapeau! Ich freu mich auf Freitag!