Geld wirft keine Körbe … und der Beginn einer wundervollen Freundschaft

Nach der Ernüchterung der Alba-Niederlage stand gestern noch das Spiel der Khimki Moskau Superstars gegen CEZ „Who?“ Nymburk an. Ein potenzieller Langweiler. Wurde es dann auch, aber ganz anders, als zunächst vermutet…

Kremen? Pumprla? Sokolovsky? Benda? Dazu guten BBL-Durchschnitt mit Lamayn Wilson (Ex-Ludwigsburg) und Mike Lenzly (Ex-Trier) sowie mit Simmons und Lawrence Amis aus der zweiten Reihe – mehr brauchte man nicht für die mit Hochkarätern gespickten Russen aus Khimki. Kelati, Mozgov, Monya, Quinn, Fridzon und Loncar – alles was gut und teuer ist. Und Nielsen und Planicic fehlten sogar noch! Was die russischen Superstars (sich) leisteten war eine regelrechte Frechheit. Mehr kann man nicht nach aussen zeigen, dass man keinen Bock hat! Nach 9:30 Minuten mit 2 !!! (in Worten ZWEI) Punkten, der erste Feldkorb kurz vor dem Viertel-Buzzer. Ganz anders die sympathischen Tschechen. Toller Kombinationsbasketball, immer den noch besser postierten Mitspieler gefunden und hochprozentig getroffen. Das sah für den Zeitpunkt der Saison schon sehr gut aus. Khimki hat es denen aber zugegebenermaßen dank nicht vorhandener Defense nicht wirklich schwer gemacht.

In der Halbzeit muss Rimas Kurtinaitis seinen Superstars irgend etwas ganz, ganz Schreckliches angedroht haben. Auf ein mal ging es bei Khimki, das war dann auch wiederum beeindruckend zu sehen, was Khimki so könnte, wenn sie denn mal wollen. Eine 18-1-Serie sieht man auch nicht zu häufig. Nymburk bekam auf ein mal Angst vorm Gewinnen und wacklige Hände. Hätte man nach DER ersten Halbzeit nicht mehr gedacht und für möglich gehalten. Bei nur noch -6 dachte so ziemlich jeder, jetzt würde es kippen. Dachte Khimki auch! Typischer Fall von Denkste! Gang zurück geschaltet, Nymburk kriegte die zweite Luft und brachte es sicher nach Hause.

Für die nach dem ersten Spiel „nicht ganz so glücklichen“ Alba-Fans war das Spiel ein sehr versöhnlicher Abschluss. Selbstverständlich hatten wir uns auf die Seite des vermeintlichen Underdogs geschlagen und unsere neuen Freunde aus Nymburk mit allem unterstützt, was wir hatten. Supported, wie noch nie ein fremdes Team supported wurde ;-). Die wieder mal sehr leere Halle machte es uns auch einfach. Den Belgiern war es egal und die paar russischen Fans dachten, sie bräuchten nicht zu supporten, ihr Team würde eh gewinnen. Das Nymburker Team hat sich sehr über unsere Unterstützung gefreut, da sie selbst keine Fans mit hatten. Sie haben sich dann am Ende noch bei uns mit der „Welle“ und per Handschlag bedankt. Auch der Hallensprecher hat uns lobend erwähnt. War schon nett … der Beginn einer wundervollen (Fan-)Freundschaft … 😉

2 Gedanken zu „Geld wirft keine Körbe … und der Beginn einer wundervollen Freundschaft“

  1. Inzwischen ist das Finale auch vorbei. Charleroi hat Nymburk mit ca. 30 Punkten regelrecht weggefegt – trotz unserer heldenhaften Unterstützung gegen die belgische Übermacht ;-). Gegen Alba war Charleroi besser, gegen Nymburk war es ein regelrechter Klassenunterschied. Den Tschechen hätten wir es sehr gegönnt, verdient hat es ohne jeden Zweifel Charleroi. Letztlich standen die beiden Teams im Finale, die in Sachen Teamplay schon am weitesten von allen waren. Und gewonnen hat am Ende – verdient – das mit Abstand defensivstärkste Team des Wettbewerbs. Die haben sowohl im Halbfinale gegen Alba, als auch heute im Finale die key player des Gegners nahezu zur Bedeutungslosigeit degradiert. Gut gescoutet und dementsprechend die eigene Defense eingestellt, gute Arbeit vom Coach. Wenn sich ein Team durch den Heimvorteil die Quali zum Teil erkauft, ist das eher „uncharmant“, aber es hätte sich natürlich jedes andere Team auch um die Ausrichtung bewerben können. Spirou war für meinen Geschmack das Team, das sich ganz gezielt auf dieses Turnier vorbereitet hat. Bei Alba muss in dieser Hinsicht doch ein mehr oder weniger grosses Fragezeichen setzen. In den statements vor dem Turnier klang es nicht so, dass man dem Ziel „Euroleague-Quali“ alles untergeordnet hätte. Bei Charleroi hatte man dieses Eindruck sehr wohl.
    Alba hat eine grosse Chance leider vergeben und der Ärger und Frust darüber ist schon relativ gross. Es war selten leichter, die Quali zu schaffen. Nymburk räumte die unmotivierten Russen aus dem Weg, war trotzdem alles andere als bärenstark. Wenn jetzt noch Donezk am Donnerstag Charleroi aus dem Weg geräumt hätte (so wie Sasa Obradovic es uns versprochen hatte), wäre es wohl doch zu viel des Guten gewesen. Charleroi WAR der grösste Brocken, aber völlig unrealistisch, den aus dem Weg zu räumen, war es auch nicht.

    Aber den Fanpokal hätten wir gewonnen, wenn es einen gegeben hätte ;-p 😉 …

  2. vollkommen richtig. ohne alba waer‘ fast nix losgewesen im spiroudome. war z.t. wirklich gespenstisch, das „trainingsspiel“ zwischen nymburk und banvit z.b. wenn spirou nicht spielt, kommt der belgier auch nicht in die halle! dagegen der unerwartete support aus berlin … da hat sich doch manchein verbliebener erstaunt umgeguckt. albafans feiern halt selbst, wenn sie verloren haben und trinken am ende noch einen mit den turniersiegern. so lob‘ ich mir das!

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