
Nach langer off-season stellt sich das neue Team von Alba Berlin – endlich – dem heimischen Publikum vor. So viel neu ist gar nicht, es gab nur vier Neuzugänge und mit acht Spielern der letzten Saison gibt es ein Wiedersehen, aber trotzdem war die Durststrecke ohne live Basketball lang. Wenn auch dank der Finalteilnahme nicht ganz so lang, wie in Jahren zuvor.
Zu einer kleinen Tradition hat es sich entwickelt, das erste öffentliche Testspiel (einen nicht-öffentlichen Test gewann Alba mitte der Woche 79-75 gegen Energa Czarni Skupsk, wir berichteten darüber) in Oranienburg in der MBS Arena auszutragen, sicher auch Teil der Sponsoren-Partnerschaft mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Somit treffen sich Fans von und Interessierte an Alba Berlin am Sonntag, 07.09.2014, 17 Uhr im TURM Erlebnis-Center Oranienburg, um einen ersten Blick auf das Team für die Saison 2014/15 zu werfen.
Sicher geht es den meisten um das eigene Team, um ein get together von Fans und Mannschaft und natürlich auch von Fans mit Fans, die sich einen Sommer lang nicht gesehen hatten. Aber auch aufgrund des Gegners lohnt sich die relativ kurze Fahrt in den Norden Berlins. Das war nicht immer so! Im letzten Jahr hatte sich Alba Berlin mit dem Tabellendritten der polnischen Liga, AZS Koszalin, einen vermeintlich starken Gegner eingeladen, der leider die Erwartungen nicht ansatzweise erfüllen konnte. Durch ein paar Ausfälle und einen gerade erst begonnenen Trainingsstart, konnte der polnische Kontrahent, kein gleichwertiger Widerpart sein. Das wird in diesem Jahr mit Hapoel Jerusalem nicht zu befürchten sein.

Da Jerusalem gleich Anfang Oktober bei der Euroleague-Qualifikation in Top-Form sein muss, kann man von einem bereits gut vorbereiteten Gegner und einer echten Herausforderung für Alba ausgehen. Hapoel ist ein Verein mit einer langjährigen, bis ins Jahr 1943 zurück reichenden Geschichte; den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte der Club 2004 mit dem Gewinn des ULEB-Cups gegen keinen Geringeren als gegen Real Madrid. Zudem ist Hapoel Jerusalem – in der letzten Saison Halbfinalist in der israelischen Liga, Viertelfinalist (wie Alba) im Eurocup – ein hochkärätiger und leistungsstarker Gegner und somit ein echter Prüfstein für das neue Alba-Team. Das Spiel bringt ein Wiedersehen mit dem Ex-Albatross Bar Timor und dem durch Bayern München auch in der BBL bekannten israelischen Routnier Yotam Halperin. Darüber hinaus hat der neu verpflichtete head coach Danny Franco, kam von israelischen Finalisten Maccabi Haifa und gilt als eines der hoffnungsvollsten Trainer-Talente in Israel, eine schlagkräftige Truppe zusammen gestellt, ohne dabei das Team radikal umzustellen, wie das manchmal bei neuen Coaches der Fall ist. Nur drei neue Spieler kommen mit Donta Smith, Bar Timor und Daniel Gur Arie zum bestehenden Kern dazu.
Über viel Erfahrung in der NBA, in europäischen Ligen (Spanien, Frankreich, Griechenland, Belgien, Zedevita Zagreb uam), der Euroleague und dem Eurocup verfügt guard Bracey Wright (30). Unterstützt wird er im backcourt durch Derwin Kitchen, einem der effektivsten guards der letzten Eurocup-Saison sowie Bar Timor. Ebenfalls für Gefahr im back court sorgen die guards Yotam Halperin, dessen Stärken aus der BBL hinlänglich bekannt sein dürften und die israelischen Nachwuchs-Talente Adam Ariel und Tom Maayan. Auf der kleinen Flügelposition findet man den israelischen Nachwuchsspieler Rafi Menco, aber vor allem die Neuverpflichtung Donta Smith wieder. Smith war sicher die Top-Verpflichtung von Hapoel im Sommer. Der 31-jährige Forward kam zusammen mit dem neuen Coach aus Haifa und war dort der MVP der israelischen Liga in der vergangenen Saison. Smith verfügt über die Erfahrung von 61 Spielen in der NBA. In der aktuellen Situation wird Smith aber aktuell auf der großen Flügelposition aushelfen.
Der front court von Jerusalem ist aktuell noch nicht komplett, möglicherweise überrascht Hapoel bei diesem Spiel mit einer Neuverpflichtung. Aktuell ist der front court noch fest in israelischer Hand, ganz speziell der beiden erfahrenen israelischen Nationalspieler Lior Eliyahu und Yaniv Green. Green, inzwischen 34 Jahre alt, hat Erfahrungen aus 8 Jahren mit Maccabi Tel Aviv auf höchstem europäischen Niveau. Er kennt alle Kniffe und Tricks, die man im front court so drauf haben muss. Mit 29 Jahren deutlich jünger und dynamischer ist Eliyahu, welcher trotzdem auch bereits über sieben Jahre Erfahrung in der Euroleague mit Maccabi Tel Aviv und Baskonia Vittoria verfügt. Gesucht wird noch ein Ersatz für den zu den brose baskets abgewanderten Josh Duncan und den aus Bonn bekannten Forward Ronald Dupree.
Es lohnt sich also nicht nur wegen Alba nach Oranienburg zu pilgern! Wir wünschen auch wegen Hapoel Jerusalem einen angenehmen Basketball-Nachmittag.