Nach der schweren Verletzung von Nathan Peavy vor dem Saisonstart und der etwas unglücklich ausgegangenen Nachverpflichtung von Brian Randle, hat Alba mit Derrick Byars (28) einen alten Bekannten nachverpflichtet um die Rotation zu entlasten. Byars erhält einen Vertrag bis….
Wenn man sich an die Saison 2009/2010 zurückerinnert, denkt man an das sensationelle Erreichen des Eurocup-Finales aber auch an ein desolates Aus im Playoff-Viertelfinale. Das enttäuschende Ausscheiden gegen Frankfurt wog natürlich insgesamt schwerer, verhindern konnte es auch Derrick Byars damals nicht, der nach dem Fauxpas mit Lee Cummard nachverpflichtet wurde. Positiver in Erinnerung hat man noch seinen Auftritt im Eurocup-Viertelfinale gegen Jerusalem, als er für Julius Jenkins (verletzt) in die Bresche sprang und mit wichtigen Punkten den Grundstein für den historischen Sieg legte. Die Erinnerung an das Spiel, sowie der eine oder andere spektakuläre Dunk dürfte bei den Alba-Fans einen insgesamt positiven Eindruck von Byars hinterlassen haben. Dass nach der ausbleibenden Vertragsverlängerung dem US-Amerikaner jedoch nicht all zu viele Tränen hinterher geweint wurden, lag auch daran, dass der in Memphis geborene Forward nie konstant seine Leistung abrufen konnte. Guten Vorstellungen folgten oft Spiele, in denen Byars völlig untertauchte. Dass er mit Julius Jenkins und Immanuel McElroy ein eingespieltes Duo vor sich fand, erschwerte die Situation.
Nach der Saison 2009/2010 verschlug es den 28-Jährigen nach Griechenland und Frankreich, wo er jedoch nur wenige Spiele absolvierte. Seit dem hielt sich Byars in den Vereinigten Staaten auf und versuchte den Sprung in ein NBA-Team, was jedoch bis auf weniger nennenswerte Kurzverträge bei den Miami Heat und San Antonio Spurs nicht gelang. Der US-Amerikaner verbrachte insgesamt mehr Zeit in der unterklassigen D-League um sich für einen Engagement in der NBA anzubieten.
Was kann man nun, mehr als zwei Jahre nach dem letzten Auftritt von Byars im Alba-Dress erwarten? Sicherlich kann der Forward auf der Flügelposition für Entlastung sorgen. Er könnte auch bei den Guards für eine Pause sorgen, schließlich kann der US-Amerikaner mit seinen Anlagen auch als Shooting-Guard aushelfen. Es bleibt die Frage ob er in das defensive Konzept von Sasa Obradovic passt und inwiefern er offensiv dem Team weiterhelfen kann. Ein reiner Distanzschütze ist Byars nicht, er dürfte also das Problem der inkonstanten Firepower wohl auch nicht lösen. Jedoch kennt Alba Byars und Byars kennt Alba. Das Risiko einer Fehleinschätzung sinkt und die Gewöhnungszeit dürfte nicht allzu groß ausfallen. Sasa Obradovic kann sich also in naher Zukunft, wenn alles glatt läuft, in der Bundesliga regelmäßig die Frage stellen welchen Spieler er auf der Tribüne lässt. Welcome back Derrick Byars!