Der Weg ist das Ziel … und erste Eindrücke vom Team in Kranjska Gora

Heute sollte sie also losgehen, unsere „albainside goes inside alba“-Tour. Und sie ging verdammt zeitig los, 05:30 Uhr ist echt keine Zeit zum Aufstehen, Kaffee schmeckt um diese Zeit auch noch wie Kaffee früh um halb sechs. Auf gen Schönefeld …

Flughäfen auf der ganzen Welt sind alle gleich. Die immer gleichen Routinen. Check-in suchen, Check-in, die immer gleichen Fragen, die immer gleichen Antworten. Handgepäck- und Personen-Scan. Warten. Noch ein Kaffee, Kaffee ist gut. Warten. Einsteigen. Warten. Sicherheitshinweise.

Abflug gen Venedig, Zeit, noch ein paar Minuten die Augen zuzumachen. Bis die Stewardessen mit Getränken und Essen durchkommen. Das Essen ist gut, der Kaffee schmeckt wie „eingeschlafene Füße“ oder so, wie ich mir vorstelle, wie eingeschlafene Füße wohl schmecken würden. Ein bisschen Lesen. Vielleicht ist der zweite Kaffee besser? Nein, ist er nicht.

In Venedig dann Treffen mit der anderen Hälfte von albainside, angereist aus irgend einem Nest in Italien. Gut zwei Stunden Zeit, Gewissensfrage: Micro-mini-Venedig-sightseeing-Tour oder chillen in einer Bar am Bahnhof? Wir waren beide schon in Venedig und so landen Canale Grande und Rialto-Brücke auf einem guten zweiten Platz. Aus der Bar wurde dann doch der berühmte amerikanische Bulettenbruzzler mit M von dem kleine Kinder denken, der hatte mal ’ne Farm. Es verschafft aber Zeit, um noch einmal genauer über die Dinge zu sprechen, die wir in den nächsten Tagen im Trainingslager von Alba in Kranjska Gora vorhaben. Wir haben uns eine Menge vorgenommen; Tagebuch, Videos, Fotos, Interviews, Spielerprofile … wir werden sehen, was sich davon umsetzen lässt.

Dann kommt auch schon der Zug, der erste. Von Umsteigen zu Umsteigen werden die Bahnhöfe kleiner, die Gegenden menschenleerer. Als dann in Carnia nur noch ein Bus auf uns wartete, dachten wir, das muss das Ende sein – und war es irgendwie auch. In dem Bus waren 11 Rentner, da fielen wir schon etwas aus der Rolle, altersmäßig. Bis zum Ziel in Tarvisio sind uns dann noch 9 der 11 Rentner abhanden gekommen, aber uns hat der Bus immerhin fast dahin gebracht wo wir hinwollten. Am alten Bahnhof von Tarvisio wartete Tommy Thorwart schon auf uns und fuhr uns direkt ins Hotel.

Taschen abschmeissen und direkt weiter zum Abendtraining. Dort wurden wir schon freundlich von Mithat Demirel in Empfang genommen und hatten ein wenig small talk mit Sasa Obradovic. Einen kleinen Moment mussten wir noch warten, bis wir in die Halle – die gleiche Halle, in der die deutsche U20-Nationalmannschaft vor kurzem bei der Europameisterschaft spielte – konnten. Vor Alba trainierte dort noch die russische Mannschaft von Triumph Ljubertsy Moskau mit Headcoach Vassillij Karassev. Die beiden vermutlich besten Pointguards in der Geschichte von Alba Berlin müssen erst als Trainer nach Kranjska Gora fahren, um sich mal zu treffen. Klein ist die Welt.

Auf dem Programm stand heute Technik und Taktik, Achterlauf, einzelne einfache Spielzüge in offense und defense, pick and roll, aber natürlich noch keine kompletten Systeme, aber alles immer mit Ball. Sasa Obradovic redet viel mit den Spielern, mit einzelnen, mit allen. Er erklärt immer wieder Kleinigkeiten, korrigiert hier, verbessert dort. Die Spieler haben Spaß, so viel Spaß man bei intensivem Training haben kann, und haben voll mitgezogen. Eine Erkenntnis des Abendtrainings: Deon Thompson ist topfit, sehr schnell auf den Beinen, läuft teilweise den Guards weg und hat wirklich unendlich lange Arme. Wenn er kann, dunkt er. Zweite Erkenntnis: Zach Morley wirkt vom Körper her eher wie ein Dreier mit leichtem Hang zur Vier, statt umgekehrt. Alle Spieler sind gleich! Alle machen alles, die Nachwuchsspieler genau das gleiche komplette Programm wie die Profis. Ausser Yassin, der darf – noch – nicht mitmachen, absolviert sein eigenes Aufbauprogramm. Ansonsten … viele anregende und interessante Gespräche über Basket ball im Allgemeinen, Amateure, Profis, Entwicklungen, Vergangenheit und Zukunft.

Nach dem Training ging es dann zurück ins Hotel zum Abendessen … nicht zu zeitig, nachdem die Tagesernährung im Wesentlichen aus vorgenanntem amerikanischen Bulettenbrutzler bestand … Das Hotel ist großartig, das Essen auch.

Morgen mehr und detaillierter, eventuell schon Videos und Interviews. Stay tuned!

3 Gedanken zu „Der Weg ist das Ziel … und erste Eindrücke vom Team in Kranjska Gora“

  1. Na da muss ich wohl meinen Eindruck nach den Bildern des Medizinchecks ablegen, Thompson sei etwas außer Form.
    Wenn Morley nur die Drei spielt, aber auch etwas wie ein Vierer spielt, riecht das doch schon ein wenig nach nem Mismatch für unsere Gegener.

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