DaShaun Wood: Drei (Point Guards) sind NICHT einer zu viel

Als Hoffnungsträger und Anführer im vergangenen Sommer an die Spree gekommen, konnte DaShaun Wood das frühe Playoff-Ausscheiden auch nicht verhindern. Nun folgt der nächste Anlauf für den flinken US-Amerikaner. Die Umstände haben sich durch den neuen Trainer und neuen Spieler aber natürlich verändert….

Hallo DaShaun, wie war dein Sommer?

Mein Sommer war sehr gut. Ich habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht oder mit Freunden abgehangen und habe an meinem Basketball-Spiel gearbeitet. Es war ein sehr produktiver Sommer.

Hast du dich in diesem Sommer verlobt?

Ich habe mich im vergangen Januar in Paris verlobt. Im nächsten Sommer ist dann die offizielle Hochzeit. Hoffentlich gewinnen wir die Meisterschaft und ich heirate…das wird ein großes Jahr.

Wir wünschen es dir auch. Du bist vor einem Jahr nach Berlin gekommen um Meisterschaften zu gewinnen. Das Saisonende verlief jedoch enttäuschend. Wie bist du mit dem frühen Playoff-Aus umgegangen?

Es war sehr hart. Wir haben das ganze Jahr gearbeitet um in die Playoffs zu kommen und auch um dort was zu reißen. In 10 Monaten haben wir teilweise sehr gut gespielt und ich dachte wir würden eine gute Chance haben, sobald die Playoffs anfangen. Doch wir haben nicht das erreicht, was wir wollten. Es war sehr hart für mich damit im Sommer klar zu kommen. Ich habe viel darüber nachgedacht und habe versucht meinen Fokus wiederzugewinnen und hart für diese Spielzeit zu arbeiten.

Wie würdest du die vergangene Saison zusammenfassen?

Wir haben teilweise sehr gut gespielt. Es gab Phasen da haben wir 8,9, 10 Spiele in Serie gewonnen. Dann gab es wieder Phasen in denen wir nicht so gut gespielt haben. Wir hatten in der vergangen Saison einfach zu viele Hoch-und Tiefpunkte. In denke in diesem Jahr liegt unser Fokus auch darauf, konstant zu bleiben und immer fokussiert zu bleiben und hart zu spielen.

Wie würdest du die vergangen Saison aus deiner Sicht zusammenfassen. Also von deinen spielerischen Aspekten her?

In diesem Jahr haben wir einen Trainer, der ein sehr guter Point Guard war und auf einem sehr hohen Niveau gespielt hat. Ich erwarte viel von ihm lernen zu können. Ich habe jetzt fünf Saisons als Profi hinter mir, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich von ihm viel Neues lernen kann. Letztes Jahr hab ich ganz gut gespielt aber ich denke er wird mein Spiel auf einem höheren Level bringen können.

 Du hast Sasa Obradovic gerade erwähnt. Er ist dafür bekannt, eine starke Persönlichkeit zu besitzen. Ich würde sagen: genauso wie du. Wie kommst du bisher mit ihm zurecht?

Bisher komme ich gut mit ihm zurecht. Wenn du mit emotionalen Menschen, wie ich es nun mal bin, zu tun hast, ist einfach zu Zuhören das erste was ich tun sollte. Wenn er etwas zu sagen hat, höre ich zu. Er war dort, wo ich hinwill. Er hat das gemacht, was ich tun will. Ich werde einfach hart arbeiten und zuhören und ich weiß, dass es mir helfen wird, besser zu werden.

In einem Interview mit einer deutschen Basketballzeitschrift hat Obradovic vor kurzem gesagt, dass es nicht reicht einfach nur zu reden. Man muss auch Taten sprechen lassen, wenn man der Anführer sein will. Wie möchtest du an deinen Fähigkeiten als Anführer arbeiten?

Ich will versuchen in diesem Jahr positiver zu sein. Meine gesamte Energie, soll positive Energie sein. Ich will keine Frustration zeigen oder böse in die Gegend gucken. Ich will einfach nur positiv bleiben, persönlich eine gute Energie einbringen und mit den anderen Jungs positiv bleiben.

Eine letzte Frage noch zur vergangen Saison. Du bist auch wegen Gordon Herbert nach Berlin gewechselt. Wie hast du von seiner Entlassung gehört?

Ich hatte es zuerst im Internet gelesen. Ich war zu Hause, ein ganz normaler Tag. Ich habe im Web gesurft und es auf einer Seite gesehen. Weißt du, wenn du manchmal nicht auf einem hohen Niveau deine Leistung bringst, passieren solche Dinge. Wir wussten, dass es im Team Änderungen geben wird. Wir wussten nur nicht, wie diese aussehen würden. Im Sommer haben wir es dann mitbekommen.

Wood im Gespräch mit alba-inside

Sasa Obradovic hat mit dir, Vule und Heiko ein Team mit drei Point Guards aufgebaut. Das ist keine gewöhnliche Situation. Normalerweise gibt es in einer Mannschaft zwei Point Guards, die sich die Spielzeit irgendwie aufteilen. Wie glaubst du werden drei Aufbauspieler funktionieren und wo siehst du deine Rolle?

Ich denke es wird großartig und es wird ein Vorteil sein für uns sein. Wir alle drei können gut mit dem Ball umgehen, können punkten und auch gut passen. In jedem Spiel werden wir der gegnerischen Mannschaft ein anderes Bild zeigen können. Vielleicht stehen wir mit zwei Pointguards auf dem Feld, oder nur einem. Wir können groß oder klein spielen. Diese drei Aufbauspieler die wir haben, haben viel Erfahrung, Talent und wollen unbedingt gewinnen. Ich sehe also einen großen Vorteil darin, dass wir drei Point Guards im Team haben und wir werden gut miteinander klar kommen.

Es wird kein Problem bezüglich der Hierarchie geben?                   

Nein. Je mehr Anführer wir haben, desto besser wird unser Team sein. Wenn wir also mehr Spieler haben, die anführen und sprechen, zeigt es, dass mehr Leute auch gewinnen wollen. Je mehr Anführer, desto besser!

In welchen Bereichen deines Spiels willst du dich persönlich verbessern?

In diesem Jahr will ich meine Defense verbessern. Ich will ein besserer Helpside-Verteidiger werden. Am Ball (Mann) bin ich ein guter Verteidiger aber ich will mich in meiner Rotations-Defense verbessern.

 Wie sind die neuen Spieler? Wie kommt ihr zurecht?

Die Jungs sind toll. Der Teamgeist ist gut, alle haben eine tolle Einstellung. Ich denke in diesem Jahr werden wir auf aber auch abseits des Spielfeldes eine gute Teamchemie haben.

Wo siehst du dich persönlich und das Team am Ende der Saison?

Ich persönlich will den besten Basketball meiner Karriere und auf einem sehr hohen Niveau spielen. Alle Sachen die ich vom Coach lerne, will ich auf dem Spielfeld durch Führungsqualitäten, persönliches Können und Teamfähigkeit zeigen. Es soll eine makellose Saison werden.

DaShaun, vielen Dank für das Gespräch!

10 Gedanken zu „DaShaun Wood: Drei (Point Guards) sind NICHT einer zu viel“

    1. Eigentlich nicht..aber da wir nur bis Dienstag bleiben, müssen wir halt ein hohes Tempo vorlegen. Wir werden mit den Veröffentlichungen aber immer eine Weile warten, damit es länger was zum lesen gibt…

  1. Sehr schön was Ihr uns da aus Slowenien liefert. Bin auf die nächsten Interviews und die Blog-Einträge gespannt. Weiter so und vielen Dank für die Arbeit. Gruß Lars

  2. Wenn ihr gerade so nah an den Verantwortlichen seit, fände gut wenn es Streams ala Trier von Albaspielen geben könnte. Sport1 sieht der gemeine DVB-T Berliner ja nicht.

    1. Dem gemeinen DVB-T Berliner seien dann zattoo.com (Streaming des gesamten Sport1 Programms) und die Streams von Sport1direkt (einzelne Spiele) empfohlen.

  3. Finde die Trierer Idee, auch angesichts der übertragenden Emotionen ziemlich gut. Parteiische Kommentatoren haben einfach etwas für sich 🙂 und es wird nun leider nicht jedes Albaspiel auf Sport1 und Konsorten übertragen. Nen (Adio)Stream könnte dies ändern. Fänd ick jut.

  4. Was Trier da medial auf die Beine stellt, ist wirklich großartig, Chapeau, man kann den Hut nicht tief genug ziehen.
    Um so eine Idee umzusetzen, müssen allerdings gleich mehrere Dinge zusammen kommen:
    – man braucht Leute mit Basketball-Sachverstand, ohne die geht es einfach nicht.
    – man braucht Leute, die positiv verrückt genug sind, zig tausende Kilometer durchs Land zu fahren.
    – man braucht Leute, die medien-affin sind, das Ganze also auch technisch umsetzen können. Was für uns einfach aussieht, ist durchaus technisch kompliziert.
    – man braucht Leute, die das mit ihrem Arbeitgeber und Zeitmanagement vereinbaren können.
    – last, but not least (das ist der Punkt, wo es oft letztlich scheitert): man braucht jemanden, der das Ganze durch Sponsoring finanziert bzw. wenigstens teilfinanziert.
    Wenn man sieht, wie viele Punkte da zusammen kommen müssen, wird klar, warum es das bisher so selten im deutschen Basketball gibt. Alles Gute kommt in diesem Fall eben fast nie zusammen.

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