Bestrafte Inkonstanz

Alba Berlin hat  im Duell mit dem direkten Konkurrenten aus Bayreuth einen wichtigen 77-76 Heimsieg eingefahren. 10.881 Zuschauer erlebten ein durchgehend spannendes Spiel mit einer erneut schwankenden Leistung der Heimmannschaft und Dragan Milosavljevic als topscorer (19 Punkte). Der Sieg hatte allerdings einen bitteren Nachgeschmack, da die Bayreuther durch einen vogelwilden Dreier in letzter Sekunde noch den direkten Vergleich holten und damit ihre Chancen verbesserten, den vierten Platz zu verteidigen.

starting five Berlin: Akpinar, Vargas, Milosavljevic, Gaffney, Kikanovic

starting five Bayreuth: Anderson, Lewis, Linhart, Brooks, Marei

10.881 Zuschauer

Dunkings, spektakuläre  Blocks, schöne Pässe. Albas Spiel konnte im Detail sehr schön aussehen und Lust auf mehr machen. Leider stellten diese Situationen meistens die Ausnahme dar, insgesamt blieb die Leistung des Heimteams so wie in der gesamten bisherigen Saison eher durchschnittlich. Konstanz bleibt das größte Problem der Berliner. Immerhin pünktlich zur Crunchtime zeigte sich das Team stabil in der Verteidigung und nervenstark an der Freiwurflinie, und sicherte sich damit den wichtigen Heimsieg. Zumindest schien es so. Innerhalb weniger Sekunden verspielte der Hauptstadtklub die scheinbar sichere Führung und letztendlich auch den direkten Vergleich. Damit wird es für die Berliner fast unmöglich noch den vierten Platz für die Playoffs zu sichern.

Alba startete verkrampft ins Spiel, entweder wurden Angriffe schlecht ausgespielt oder offene Würfe einfach nicht getroffen. Bayreuth machte auf der Gegenseite nicht alles besser, aber genug, um sich einen leichten Vorsprung herauszuspielen. Ein spektakulärer Block von Tony Gaffney an De’Mon Brooks verhinderte ein erstes Absetzen der Gäste, als Weckruf taugte diese Aktion allerdings nicht. Albas Spiel wies in der gesamten ersten Halbzeit, sowohl defensiv, als auch offensiv, weiterhin Mängel auf. Kritisch wurde dies erstmals beim zweistelligen Rückstand zu Beginn des zweiten Viertels (10-22). Bis hierhin zeigten die Berliner eine schwache Rebound und Defensivarbeit, immer mal wieder wurde ein Bayreuther völlig offen gelassen oder schlecht ausgeboxt.

Erstaunlicherweise biss sich das Heimteam über die Offensive zurück ins Spiel, der Rückstand wurde in wenigen Minuten durch bessere Ballbewegung im Angriff aufgeholt, nicht weil die Verteidigung  besser zupackte. Ganz im Gegenteil, die Bayreuther kamen immer wieder zu freien Würfen, verfehlten diese allerdings und brachten sich damit selbst aus dem Konzept. Diesen kleinen Lauf konnte Alba nicht bis zur Halbzeitpause halten und ging dadurch mit einem 28-31 Rückstand in die Kabine.

Auch in der zweiten Halbzeit konnten die Gastgeber den Schalter nicht umlegen, wieder wirkte sich die Leistung in der Offensive auf die eigene Verteidigung aus und ehe man sich versehen konnte, rannten die Berliner erneut einen kleinen Rückstand hinterher. Oft konnten die Bayreuther in den ersten Sekunden des eigenen Angriffs den Korb attackieren ohne auf einen nennenswerte helpside zu treffen. Dank verbesserter Arbeit beim Rebound und vereinzelt starken Aktionen im Angriff, spielte sich Alba zu Beginn des letzten Viertels wieder in Führung. Die Gäste machten sich kurzweilig mit einer etwas zu aggressiven Gangart das Leben selbst schwer und brachten sich damit in die Bredouille. Im Schlussspurt bewahrte Alba dann die Nerven, verspielte dann in letzter Sekunde durch einen langen Dreier von Kyan Anderson den direkten Vergleich.

Was sonst noch auffiel:

– Bogdan Radosavljevic erwischte eine katastrophale erste Halbzeit. In den wenigen Minuten Einsatzzeit stellte sich der junge Center mehrmals in der Verteidigung und bei der Reboundarbeit schlecht an, in der Offensive gelangen ihm dann auch die einfachsten Dinge nicht mehr. Folgerichtig fand sich Radosavljevic die meiste Zeit auf der Bank wieder. In der zweiten Hälfte stabilisierte sich die Leistung des 23-Jährigen etwas.

– Ahmet Caki kündigte vor dem Spiel Nate Linhart als x-Faktor der Bayreuther an. Das stellte sich im Nachhinein als treffende Prognose dar, denn der US-Amerikaner hielt die Oberfranken mit seiner offensiven Leistung stets im Spiel.

 

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