Alba Berlin trat am Sonntag, 08.03.2017 bei den „Wölfen“ vom Mitteldeutschen Basketballclub (MBC). In vielerlei Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit. Es war bereits das 23. Mal, dass beide Teams aufeinander trafen, da kann man durchaus von Tradition sprechen. Aufgrund der räumlichen Nähe kann man auch mit Fug und Recht von einem Derby sprechen. Auch wenn Alba Berlin immer als Favorit in die Partien ging, so waren es doch fast immer sehr knappe Spiele mit entsprechend stimmungsvoller Begleitung von den Rängen. Daran hatten auch die Berliner ihren Anteil, die traditionell mit vielen Fans zu den Partien nach Spergau, Weißenfels oder Leipzig fuhren.
Für dieses Spiel hatten die Fans die Fahrt unter das Motto „back to the 90s“ gestellt. Damit verbunden auch die Sehnsucht, wieder an bessere, erfolgreichere Zeiten anknüpfen zu können – eben die Neunziger, als Alba Berlin noch Serienmeister und Krösus der Liga war. Die Meisterschaft ist sicher nicht Pflicht, aber man möchte als Fan Basketball sehen, der attraktiv ist und mit Leidenschaft gespielt wird.
Über 100 Fans, davon 70 im Doppelstockbus, machten sich also auf die kurze Fahrt nach Sachsen-Anhalt. Viele hatten sich dem Motto entsprechend vorbereitet, Klamotten gaaanz tief unten aus dem Schrank gekramt, Musik der 90er vorbereitet, Getränke die im letzten Jahrtausend „in“ waren und Klassiker aus dem Süßwarenregal mitgebracht. Es wurde schnell offensichtlich: Die Neunziger waren schrill, schrill und nochmals schrill und hatten so einige modische Grausamkeiten zu bieten, musikalisch war damals wirklich nicht alles schön, aber der Laune tat das keinen Abbruch. Diverse Getränke könnten dabei als Katalysator gewirkt haben.
Die Stimmung war bereits vor dem Sprungball auf dem Höhepunkt und ein knappes Spiel zwischen dem MBC und den Albatrossen sorgte dafür, dass sie dort auch blieb. Da man von Basketball ja eh nicht genug bekommen kann, „spendierten“ die Teams den Fans sogar noch 5 Minuten overtime – mit dem besseren Ende für die Berliner und deren Fans, der Jubel kannte keine Grenzen. Die „dritte Halbzeit“ fand dann am Alba-Bus statt, wo Fans und Team zu small talk und Fotos zusammentrafen. Die Fans feierten das Team – und ein bisschen auch sich selbst. Für eine rundum gelungene Mottofahrt. Beide Seiten befinden sich auf einem Weg und beide in die richtige Richtung.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und wir haben einige Impressionen für euch eingefangen, die die Stimmung hoffentlich gut rüberbringen.